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Linksextreme Vulkangruppe: Wer steckt hinter dem Tesla-Anschlag?

Linksextremismus

Anschlag auf Tesla: Wer steckt hinter der "Vulkangruppe"?

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    Die "Vulkangruppe" hat sich zu dem Anschlag auf die Tesla-Fabrik in Grünheide am Dienstag bekannt.
    Die "Vulkangruppe" hat sich zu dem Anschlag auf die Tesla-Fabrik in Grünheide am Dienstag bekannt. Foto: Christophe Gateau, dpa (Archivbild)

    "Wir haben heute Tesla sabotiert" – mit diesen Worten hat sich die als linksextremistisch eingestufte "Vulkangruppe" zu dem Anschlag auf Tesla am Dienstag bekannt. Die Produktion in der Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide wurde lahmgelegt, weil in den frühen Morgenstunden ein Strommast in der Nähe brannte. Das führte zu Stromausfällen in Teilen Brandenburg und Berlins – rund eine Stunde vor Schichtbeginn bei Tesla. Die Fabrik wurde evakuiert. Der Schaden durch den Produktionsausfall solle im hohen neunstelligen Bereich liegen, teilte ein Vertreter von Tesla am Dienstag mit. 

    Die Polizei prüft nun die Echtheit des Bekennerschreibens der "Vulkangruppe", das den Beamten seit Dienstag vorliegt. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts Brandenburg hat die Ermittlungen aufgenommen. Doch was ist überhaupt über die Gruppierung bekannt? Gibt es weitere Taten, zu denen sie sich in der Vergangenheit bekannt hat? Was ist das Ziel der "Vulkangruppe"? 

    Bekennerschreiben zum Tesla-Anschlag: Infos über die "Vulkangruppe"

    Viel ist über die Gruppe nicht bekannt. Der Berliner Verfassungsschutz ordnet sie laut der Tagesschau dem anarchistischen Spektrum zu. Sie soll es seit dem Jahr 2011 geben. In verschiedenen Bekennnerschreiben, die seitdem aufgetaucht sind, hat sich die Gruppe verschiedene Namen gegeben, etwa "Vulkangruppe Netzherrschaft zerreißen" oder "Vulkangruppe Gegen den Fortschritt der Zerstörung". Im Tesla-Bekennerschreiben von Dienstag soll sich die Gruppe "Vulkangruppe Tesla abschalten!" genannt haben.

    Informationen über die Anzahl der Mitglieder oder die Organisationsstruktur gibt es nicht. Bekannt ist jedoch: Die "Vulkangruppe" steckt hinter zahlreichen mutmaßlichen Brandanschlägen auf Kabelschächte oder Strommasten im Raum Berlin und Brandenburg in den vergangenen Jahren. 

    Das ist das Ziel der linksextremen "Vulkangruppe"

    Im Bericht des Verfassungsschutzes Brandenburg aus dem Jahr 2020 wird die Gruppe exemplarisch für das Vorgehen der sogenannten Antirepressionsarbeit genannt – militante, linksextremistische Aktionen, die sich gegen staatliche oder auch unternehmerische Akteure richten. Ziel ist laut Verfassungsschutzbericht, "den bürgerlichen Protest gegen staatliche Organe für sich zu instrumentalisieren".

    Nach Angaben des Verfassungsschutzes im Jahr 2018 geht der Gruppierung im ersten Schritt darum, die Akteure direkt zu treffen – und im zweiten Schritt darum, bei der betroffenen Bevölkerung einen "Denkprozess" anzustoßen.

    Zu diesen Taten hat sich die linke "Vulkangruppe" bekannt

    Zu welchen Taten hat sich die "Vulkangruppe" also bisher bekannt? Der Anschlag auf Tesla im März 2024 ist nicht der erste Angriff auf den Autokonzern, die die "Vulkangruppe" für sich beansprucht. Schon 2021 erklärte sich die Gruppe verantwortlich für einen Brandanschlag: Damals brannten Stromkabel, die die Tesla-Baustelle in Grünheide mit Strom versorgten.

    Ein weiterer Anschlag, zu dem die "Vulkangruppe" ein Bekennerschreiben veröffentlicht hat, ist die Sabotage von Netzkabelschächten in Berlin-Charlottenburg, die am 26. März 2018 zu flächendeckenden Stromausfällen führte. Rund 6500 Haushalte und 400 Betriebe waren in der Folge stundenlang ohne Stromversorgung. Auch 2020 kam es zu einem Brand in einem Berliner Kabelschacht, zu dem sich die "Vulkangruppe" bekannte. Ziel des Anschlags war laut Bekennerschreiben das Heinrich-Hertz-Institut, das damals eine Corona-App mitentwickelte. 

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