Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat Vertrauen als zentrale Komponente für Demokratien hervorgehoben. "Wir müssen das Vertrauen aufbauen, denn das ist essenziell für eine Demokratie", sagte er in der dänischen Stadt Næstved vor knapp 3800 Zuschauerinnen und Zuschauern. Es sei zunehmend zu sehen, dass eigene Belange und Macht an erste Stelle gestellt werden. "Die extremsten Beispiele sind natürlich Länder wie Putins Russland, die die Vorstellung infrage stellen, dass die Demokratie irgendwie erhaltenswert ist", sagte Obama vor der gefüllten Arena. Demokratie beruhe auf sozialem Vertrauen, das darauf basiere, einig darüber zu sein, was wahr ist und was gelogen.
Zu den anstehenden US-Wahlen im November sagte Obama am Freitag nur: "Ich glaube, das Publikum weiß, wo ich dabei stehe." Der Demokrat war von 2009 bis 2017 US-Präsident.
Im Rahmen der Veranstaltung "An Evening With President Obama" reiste der 62-Jährige nach Dänemark, um über aktuelle politische Themen zu sprechen. Eine ähnliche Veranstaltung hatte es auch in Berlin im Mai 2023 gegeben.
Auch zum Thema Klima äußerte sich Obama: "Selbst bei einem Problem wie dem Klimawandel, so dringend es auch ist, können wir nicht denken: "Entweder wir kriegen es perfekt hin oder wir tun nichts", "Entweder ist alles erfolgreich oder wir geben auf". Denn leider ist das typischerweise nicht die Art, wie menschliche Angelegenheiten funktionieren." Wandel sei ein ungleichmäßiger Prozess, bei dem nicht immer alles erreicht werde, was angestrebt wird. Dabei hob er besonders auch das Engagement vieler junger Menschen weltweit hervor und appellierte an die Hoffnung. "Wenn man engagiert und zielstrebig ist, kann man meiner Meinung nach immer wieder Bausteine legen, die den Weg dorthin ebnen, wo man hin will."
(dpa)