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Lauterbach: Tweet aus dem Urlaub sorgt für Spott aus Italien

Italien

Wie Lauterbach mit Tweet aus dem Urlaub für Spott in Italien sorgt

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    Gesundheitsminister Karl Lauterbach teilte auf Twitter ein Urlaubsfoto aus Italien.
    Gesundheitsminister Karl Lauterbach teilte auf Twitter ein Urlaubsfoto aus Italien. Foto: Michael Kappeler, dpa (Archivbild)

    Steht die Tourismusbranche in Italien wegen des Klimawandels vor dem Aus? Diesen Eindruck hatte zumindest Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei seinem Urlaub in Italien. Bereits vor etwa zwei Wochen schrieb der Politiker auf Twitter, während er in Bologna war: "Die Hitzewelle ist spektakulär hier. Wenn es so weiter geht werden diese Urlaubsziele langfristig keine Zukunft haben." Der Klimawandel zerstöre den Süden Europas. "Eine Ära geht zu Ende."

    Dazu teilte er eine Karte der Helmholtz-Klima-Initiative und Informationen der Europäischen Weltraumorganisation. Darauf ist zu sehen, dass sich Länder im Süden Europas zu dieser Zeit in einer großen Hitzewelle befanden.

    Nach Tweet von Lauterbach: So reagiert Italiens Tourismusministerin

    Diese lässt sich zwar nicht bestreiten, trotzdem scheint man in Italien mit Lauterbachs Schlussfolgerung nicht ganz einverstanden zu sein. "Wir sind uns sicher, dass die Deutschen den Italienurlaub immer weiter schätzen werden", konterte Italiens Tourismusministerin Daniela Santanchè. "Ich möchte dem deutschen Gesundheitsminister dafür danken, dass er Italien als Reiseziel gewählt hat, das ja schon immer das bevorzugte Urlaubsziel seiner Landsleute war", so die Ministerin in einer Mitteilung in der vergangenen Woche. "Wir freuen uns natürlich, ihn in Zukunft wieder begrüßen zu dürfen."

    Bürgermeister von Rimini lädt Lauterbach nach Italien ein

    Wenige Tage nach der Tourismusministerin meldete sich auch der Bürgermeister von Rimini, Jamil Sadegholvaad, zu Wort. "Wir würden uns sehr freuen, Sie hier begrüßen zu können", schrieb er in einem auf Deutsch veröffentlichten Brief. Laut Sadegholvaad betrachten Millionen Deutsche Rimini und die Region Romagna als zweite Heimat und Italien als Sehnsuchtsort. "Ich kann Sie beruhigen: Wir sind da, und haben Sie keine Angst: Unser Tourismus, wie auch der Tourismus in ganz Südeuropa, wird nicht wegen des Klimawandels verschwinden." Man werde alles Notwendige tun, damit Italien "Urlaubsziel für die Nachfahren Goethes" bleibe. Lauterbach werde mit Freude und einem Lächeln erwartet.

    In diesem Jahr boomt der Tourismus in Italien – sogar noch mehr als vor der Corona-Pandemie. An besonders beliebten Reisezielen im Land sind kaum noch freie Unterkünfte zu finden. Die Tourismusbranche rechnet sogar mit einem Rekordsommer. 2022 war Italien den Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge neben Österreich das beliebteste Urlaubsland der Deutschen. (mit dpa)

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