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Laut Bundesregierung: Jede dritte Neueinstellung erfolgt nur befristet

Laut Bundesregierung

Jede dritte Neueinstellung erfolgt nur befristet

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    "Brücke" oder Schleudersitz: Die Zahl der befristeten Arbeitsverträge bei Neueinstellungen ist weiterhin sehr hoch. (Symbolbild)
    "Brücke" oder Schleudersitz: Die Zahl der befristeten Arbeitsverträge bei Neueinstellungen ist weiterhin sehr hoch. (Symbolbild) Foto: Monique Wüstenhagen, dpa

    Vor allem junge Menschen als Berufseinsteiger oder Jobwechsler kennen das Problem: Ein neuer Arbeitsplatz fühlt sich oft als Schleudersitz an, falls man eher langfristige Lebenspläne verfolgt. Der neue Arbeitsvertrag gilt oft für weniger als zwei Jahre. „Sachgrundlose Befristung“ nennen das Experten.

    Nicht nur Beschäftigte, sondern auch Gewerkschaften und Parteien kritisieren diese Regelung im Arbeitsgesetz seit vielen Jahren. SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil wollte sie schon in der Großen Koalition eindämmen, doch im Herbst scheiterte er auch bei den Ampel-Koalitionsverhandlungen an der FDP, eine Reform auf den Weg zu bringen.

    1,25 Millionen bekommen nur befristeten Vertrag bei Neueinstellung

    Wie aus einer Antwort von Heils Ministerium auf eine schriftliche Anfrage der Linken-Fraktionsvizechefin Susanne Ferschl hervorgeht, sind noch immer ein Drittel aller Neueinstellungen betroffen, und damit 1,25 Millionen Beschäftigte. Laut dem unserer Redaktion vorliegenden Schreiben erfolgten 32 Prozent aller 3,91 Millionen

    Nicht berücksichtigt in den Zahlen sind demnach grundsätzlich befristete Arbeitsverhältnisse, wie Ausbildungsverträge. Nach Angaben der Bundesregierung liegt der Anteil der unbefristeten Arbeitsverträge bei 59,7 Prozent. Bei den restlichen 8,3 Prozent liegen keine Angaben vor.

    Für die Linken-Sozialexpertin Ferschl ein Unding: „Gerade sachgrundlose Befristungen dienen der Disziplinierung von Beschäftigten, denn wem Hartz IV droht, der muckt nicht auf und nimmt schlechte Löhne und Arbeitsbedingungen eher in Kauf“, sagte die stellvertretende Bundestagsfraktionschefin. „Arbeitgeber können ihr unternehmerisches Risiko so auf die Beschäftigten abwälzen und ihren Personalbedarf flexibel gestalten.“ Für die Beschäftigten schaffe dies oft ein Klima von Unsicherheit und Angst. „Sachgrundlose Befristungen gehören abgeschafft“, fordert die Kaufbeurer Linken-Politikerin.

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