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Landesbischof: Bedford-Strohm kandidiert nicht mehr für Vorsitz der Evangelischen Kirche

Landesbischof

Bedford-Strohm kandidiert nicht mehr für Vorsitz der Evangelischen Kirche

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    Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof und EKD-Chef, kandidiert nicht mehr für den Vorsitz der Evangelischen Kirche in Deutschland.
    Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof und EKD-Chef, kandidiert nicht mehr für den Vorsitz der Evangelischen Kirche in Deutschland. Foto: Lino Mirgeler, dpa (Archiv)

    Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat seinen Abschied von der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angekündigt. Der 60-Jährige will im Herbst 2021 nicht für eine weitere Amtszeit als EKD-Ratsvorsitzender kandidieren, wie er am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk sagte. "Es ist gut, wenn da jemand Neues rankommt, neue Akzente setzt, neue Impulse gibt."

    Seit 2014 ist Bedford-Strohm das Gesicht der evangelischen Kirche in Deutschland. Damals wurde er zum EKD-Ratsvorsitzenden gewählt, drei Jahre vorher schon zum bayerischen Landesbischof. Seine Amtszeit an der EKD-Spitze läuft im kommenden Jahr aus, die als Landesbischof dann zwei Jahre später im Jahr 2023.

    Bedford-Strohm: "Ich mache dieses Amt mit großer Lust."

    Seinen Abschied vom EKD-Ratsvorsitz begründete Bedford-Strohm mit dem Ende seiner Amtszeit in Bayern. "Es wäre nicht gut, wenn ich dann für zwei Jahre das Amt des Ratsvorsitzenden ausfüllen würde." Er freue sich nun darauf, noch zwei Jahre zu haben, "wo ich meine ganze Kraft für die bayerische Landeskirche einsetzen kann."

    Amtsmüde ist Bedford-Strohm nicht, wie er betont. "Ich mache dieses Amt mit großer Lust. Ich werde es auch in dem kommenden Jahr mit großer Lust und mit ganzer Kraft machen, auch in den schwierigen Zeiten."

    Das große Anliegen von Bedford-Strohm ist die Ökumene

    Der 60-Jährige steht für einen liberalen, weltoffenen, kommunikativen Kurs und war einer der ersten Kirchenleute in Deutschland, die besonders auf soziale Medien setzten. Sein großes Anliegen ist die Ökumene. Seit einigen Jahren ist er aber auch besonders engagiert in der Flüchtlingspolitik. Weil er sich immer wieder mit Nachdruck für die Rettung von Migranten aus dem Mittelmeer einsetzt, bekommt er Morddrohungen, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion erzählte.

    Dies war aber kein Grund für den Rückzug, wie er sagt. Er habe gewusst, dass sein Amt ihn auch der Kritik aussetze und sich darauf eingestellt. "Da habe ich schon meine inneren Ressourcen, um damit umzugehen."

    Mit dem katholischen Münchner Kardinal Reinhard Marx, der bis zum Frühjahr dieses Jahres noch an der Spitze der Deutschen Bischofs-Konferenz (DBK) stand, verband ihn nicht nur die räumliche Nähe, sondern auch eine Freundschaft und der gemeinsame Wunsch, die Ökumene voranzutreiben. Beide zusammen erhielten in diesem Jahr für ihre Bemühungen um die Ökumene den Augsburger Friedenspreis. (dpa)

    Lesen Sie dazu auch: Corona zwingt die Kirchen zu Sparmaßnahmen: "Auch da, wo es wehtut"

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