Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Lafontaine-Verzicht beflügelt Debatte um Rot-Rot

Politik

Lafontaine-Verzicht beflügelt Debatte um Rot-Rot

    • |
    Lafontaine-Verzicht beflügelt Debatte um Rot-Rot
    Lafontaine-Verzicht beflügelt Debatte um Rot-Rot Foto: DPA

    Skepsis über ein baldiges Zusammenrücken äußerten weitere SPD-Vertreter und prominente Linke-Politiker. Für ihn sei "völlig unerheblich", wer an der Spitze der Linken stehe, sagte Gabriel am Sonntag der Deutschen Presse Agentur dpa. Das gegenseitige Verhältnis hänge nicht von der Person Lafontaines ab, dem er gesundheitlich alles Gute wünsche. In Nordrhein-Westfalen, wo im Mai ein neuer Landtag gewählt wird, trete die Linkspartei unverändert mit einem "verrückten Programm" an, kritisierte

    Der scheidende Bundesgeschäftsführer der Linken, Dietmar Bartsch, wandte sich gegen die Einschätzung, Lafontaines Abgang werde Bündnisse mit der SPD leichter machen. "Das sehe ich ausdrücklich anders", sagte er der "Ostsee-Zeitung" (Montag). "Es geht um inhaltliche Voraussetzungen. Im Moment lohnt es sich überhaupt nicht zu spekulieren, ob es irgendwelche Bündnisse auf Bundesebene gibt." Die

    Eine Gruppe junger Parlamentarier von SPD, Linke und Grünen hatte in einem Aufruf in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" gefordert, darauf hinzuarbeiten, dass Rot-Rot-Grün eine realistische Alternative zu Schwarz-Gelb werde. Bartsch befürwortete im "Handelsblatt" (Montag) ausdrücklich solche Kontakte. Grünen-Chefin Claudia Roth meinte in der "Bild am Sonntag", für SPD und Linkspartei bestehe nun die Möglichkeit, ihr Verhältnis zu klären. Der SPD-Linke Niels Annen sagte dem "

    Dagegen sagte das SPD-Präsidiumsmitglied Joachim Poß der dpa: "Ein anderes Verhältnis setzt fundamentale Veränderungen der Linkspartei in der Außen- und Sicherheitspolitik und der Wirtschafts- und Finanzpolitik voraus." Der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs warnte davor, Lafontaines Rückzug politisch überzubewerten. "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer", sagte er dem "Hamburger Abendblatt" (Montag). "Es ist der falsche Zeitpunkt, über Rot-Rot im Bund zu reden."

    Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) forderte die Linke auf, eine Grundsatzentscheidung zu treffen "zwischen dem ideologischen linken Flügel und den Pragmatikern". SPD-Vize Hannelore Kraft sagte der "Bild am Sonntag": "Als SPD wollen wir Wähler von der Linkspartei zurückgewinnen, und unsere Tür steht auch offen für die Rückkehr von Gewerkschaftlern und ehemaligen Sozialdemokraten."

    Der SPD-Linke Ottmar Schreiner forderte seine Partei zu Kurskorrekturen auf, um eine Annäherung an die Linke zu erreichen. "Die SPD muss ein Stück weit ihre eigene Programmatik korrigieren, die ursächlich für das sozialdemokratische Wahldebakel ist", sagte der Vorsitzende des SPD-Arbeitnehmerflügels der "Saarbrücker Zeitung" (Montag). "Das Ergebnis könnte dann mehr Kompatibilität mit der Linkspartei sein, sofern es auch dort eine inhaltliche Bewegung gibt." Noch sei aber unklar, inwieweit Lafontaine die Programmatik seiner Partei noch beeinflussen werde, schränkte Schreiner ein.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden