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Gerichtsprozess: Geständnisse zu Anschlagsplan auf Synagoge erwartet

Gerichtsprozess

Geständnisse zu Anschlagsplan auf Synagoge erwartet

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    Im Prozess um Anschlagspläne auf eine jüdische Einrichtung in Heidelberg oder Frankfurt werden Mitte Dezember Geständnisse erwartet.
    Im Prozess um Anschlagspläne auf eine jüdische Einrichtung in Heidelberg oder Frankfurt werden Mitte Dezember Geständnisse erwartet. Foto: Uwe Anspach/dpa

    In Online-Chats sollen sie sich monatelang ausgetauscht haben. Um den Dschihad, den Krieg der Islamisten, soll es gegangen sein, um den Einsatz als islamistischer Kämpfer und schließlich auch um einen Anschlag. In Heidelberg? In Frankfurt? Erst einmal egal, aber eine jüdische Einrichtung sollte es treffen, da waren sich der 25-Jährige und sein 18 Jahre alter Chat-Bekannter nach Ansicht der Staatsanwaltschaft einig. Doch ihre mutmaßlichen Pläne wurden im Mai bekannt und nun sitzen die beiden jungen Männer auf der Anklagebank im Heilbronner Landgericht.

    Mann wollte in Syrien kämpfen

    Spätestens seit November vergangenen Jahres sollen die Männer Kontakt gehabt haben. «Im Rahmen dieser Chats thematisierten sie insbesondere die Ausreise in ein Land, wo der sogenannte Dschihad herrscht», sagte die Staatsanwältin zum Prozessauftakt.

    Der ältere der beiden Männer habe spätestens Ende März seine Ausreise über die Türkei nach Syrien beschlossen, um sich dort islamistischen Kämpfern anzuschließen, sich ausbilden zu lassen und dann zu kämpfen. Ein dritter, ebenfalls in Heilbronn angeklagter Mann soll von diesem Plan gewusst und ihn zum Stuttgarter Flughafen gebracht haben. Doch die Reise misslang, der 25-Jährige aus Bad Friedrichshall kam nur bis in die Türkei.

    Kaum zurück, habe er mit seinem jüngeren Bekannten begonnen, den Anschlag zu planen, sagte die Staatsanwältin. Ziel sollte eine Synagoge oder eine andere jüdische Einrichtung in Heidelberg oder Frankfurt sein. Angetrieben worden seien die beiden von «ihrer radikalen islamistischen Ideologie und ihrem Hass auf Personen jüdischen Glaubens». Nach dem Anschlag wollten sich beide von der Polizei erschießen lassen. Ziel des Anschlags: Sie wollten das Ende der Zusammenarbeit mit Israel erzwingen.

    Richter rechnet mit Geständnissen

    Dem 25-Jährigen wirft die Staatsanwaltschaft vor, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet und sich zu einem Mord verabredet zu haben. Der 18-Jährige aus Weinheim steht wegen des Vorwurfs der Beihilfe zur Anschlagsplanung sowie ebenfalls der Verabredung zum Mord vor Gericht. Der zweite 25-Jährigen sitzt wegen mutmaßlicher Beihilfe auf der Anklagebank.

    Der Fall wird vor der Jugendkammer des Landgerichts verhandelt, weil der Angeklagte mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit erst 18 Jahre alt ist. Bei den zwei 25-jährigen Deutschen muss das Gericht das Erwachsenenstrafrecht anwenden. Die drei Angeklagten wollten sich am 10. Dezember zu den Vorwürfen äußern - der Vorsitzende Richter ließ erkennen, dass die Kammer dann mit Geständnissen rechnet. Es soll bis Ende Januar verhandelt werden.

    Weiteres Verfahren gegen den Hauptangeklagten

    Es ist nicht der einzige Prozess gegen den Hauptangeklagten: In einem zeitgleich laufenden Verfahren ist der junge Mann wegen versuchten Totschlags angeklagt, weil er bei einer Durchsuchung seiner Wohnung in Bad Friedrichshall (Kreis Heilbronn) im Mai einen Polizisten mit einem Messer angegriffen haben soll.

    Früheren Angaben zufolge warf der 25-Jährige aus kurzer Distanz ein Messer auf einen 27-jährigen Polizisten, verfehlte ihn aber. Daraufhin soll er mit zwei Messern auf den Beamten losgegangen sein. Dieser konnte den Mann mit Schüssen in Arme und Beine stoppen. Der Angeklagte wurde dabei verletzt, der Beamte blieb unverletzt.

    Drei Männer sind im Prozess um Anschlagspläne auf eine jüdische Einrichtung angeklagt.
    Drei Männer sind im Prozess um Anschlagspläne auf eine jüdische Einrichtung angeklagt. Foto: Uwe Anspach/dpa
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