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Krim-Krise: Liveticker: USA über Raketentest informiert

Krim-Krise

Liveticker: USA über Raketentest informiert

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    Russische Streitkräfte beobachten ein ukrainisches Militärschiff.
    Russische Streitkräfte beobachten ein ukrainisches Militärschiff. Foto: Filippo Monteforte, afp

    Dienstag, 4. März

    22.04 Uhr: USA über Raketentest informiert

    Nach Angaben eines US-Vertreters war Washington vorab über den Test vom Dienstag informiert. "Wir wurden über den Test Anfang der Woche in Kenntnis gesetzt", sagte der US-Verteidigungsvertreter, der nicht namentlich erwähnt werden wollte. "Er kam nicht unerwartet."

    20.45 Uhr: Russland feuert Interkontinental-Rakete zum Test ab

    Inmitten der Krim-Krise hat die Atommacht Russland als Demonstration der Stärke eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ Topol getestet. Die Rakete sei vom Truppenübungsgelände Kapustin Jar im Gebiet Astrachan im Norden Russlands gestartet worden, teilte der Sprecher des Moskauer Verteidigungsministeriums, Igor Jegorow, am Dienstag der Agentur Interfax zufolge mit. Das Geschoss sei wie geplant Tausende Kilometer südlich in der zentralasiatischen Republik Kasachstan auf dem Gelände Sary-Schagan eingeschlagen.

    20.15 Uhr: Obama: Russland isoliert sich von Nachbarländern

    Russland hat sich nach Ansicht von US-Präsident Barack Obama durch sein Vorgehen in der Krim-Krise von seinen Nachbarländern isoliert. Moskaus Handeln sei kein Zeichen von Stärke, sondern schüre bei Staaten in der Region tiefe Sorgen und Misstrauen, sagte Obama am Dienstag in Washington. Wegen der russischen "Einmischung" würden viele Länder auf Distanz zu Moskau gehen. Obama zeigte sich überzeugt, dass Russland gegen internationales Recht verstoßen habe. Es gebe jedoch Berichte, dass Putin innehalte und die Sache reflektiere.

    19:16 Uhr: Jazenjuk: Ukraine und Russland sprechen auf Ministerebene

    Mitten in der Krim-Krise hat die ukrainische Führung nach Worten von Ministerpräsident Arseni Jazenjuk offiziell Kontakt zur russischen Regierung aufgenommen. "Erste Schritte hin zu Konsultationen der Minister sind getan", sagte Jazenjuk am Dienstag in Kiew. Ein Thema seien die Schulden der Ukraine von rund zwei Milliarden US-Dollar für russische Gaslieferungen. "Hier erwarten wir die Entscheidung Russlands über einen Kredit", sagte er. Der mittlerweile entmachtete Präsident Viktor Janukowitsch habe die Schulden auflaufen lassen.

    18:44 Uhr: Kerry: Moskau sucht nach Vorwand für weiteren Vormarsch in Ukraine

    US-Außenminister John Kerry hat Russland vorgeworfen, nach einem Vorwand für eine weitere Invasion  in der Ukraine zu suchen. Es sei klar, dass Moskau "hart daran gearbeitet hat, einen Vorwand zu schaffen, um weiter einmarschieren zu können", sagte Kerry am Dienstag nach einem Treffen mit dem ukrainischen Übergangsregierungschef Arseni Jazenjuk in Kiew. Die militärische Einmischung auf der Krim sei ein "aggressiver Akt".

    17:58 Uhr: Litauen setzt vormalige ukrainische Führung auf schwarze Liste

    Litauen hat mehrere Mitglieder der vormaligen ukrainischen Führung auf eine schwarze Liste gesetzt. 18 Personen, denen Menschenrechtsverletzungen und Gewalt gegen friedliche Protestierende bei den Massenprotesten im Februar in Kiew vorgeworfen werden, wird damit vorerst keine Einreise in das baltische EU-Land mehr gestattet. Die Liste sei nicht endgültig, teilte das Außenministerium in Vilnius mit.

    17:21 Uhr: Rasmussen: "Ernste Auswirkungen" auf die Nato

    Die russischen Militäraktionen in der Ukraine haben nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen "ernste Auswirkungen für die Sicherheit und Stabilität des euro-atlantischen Gebietes". Nach Beratungen des Nato-Rates sagte Rasmussen am Dienstag in Brüssel: "Die Verbündeten stehen in dieser schweren Krise im Geiste starker Solidarität zusammen." Die Nato werde die Bewertung der Folgen dieser

    16:12 Uhr: Steinmeier warnt in Ukraine-Krise vor Überreaktionen

    Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat die Konfliktparteien in der Ukraine-Krise vor Überreaktionen gewarnt. Er warnte davor, "jetzt in dieser angespannten Situation noch Öl ins  Feuer zu gießen". Missverständnisse und "Fehler von Einzelnen" könnten bereits  darüber entscheiden, ob die Ukraine "in die Gewalt der letzten  Wochen zurückfällt", sagte Steinmeier in seinem Aufruf zur Zurückhaltung weiter.

    In den Gesprächen, die derzeit international  zum Krim-Konflikt geführt würden, gehe es darum, einen Weg zu  finden, die Spannungen im Land abzubauen. "Die Zeit drängt", sagte  er mit Bezug auf die Bildung einer Kontaktgruppe, die direkte  Gespräche zwischen Moskau und Kiew ermöglichen soll.

    15:13 Uhr: Russland spricht mit Nato über die Ukraine

    Russland hat die Einladung von Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen zu einem Sondertreffen des Nato-Russland-Rats am Mittwoch akzeptiert. Der Westen beschuldigt Russland, bewaffnete Truppen auf die zur Ukraine gehörenden Schwarzmeer-Halbinsel entsendet zu haben. Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt im Konflikt um die Ukraine sagte Russlands Präsident Wladimir Putin dagegen, die zu Tausenden auf der Krim aufmarschierten Uniformierten seien keine russischen Soldaten.

    13:42 Uhr: Warnschüsse auf ukrainische Soldaten auf der Krim

    Auf der Krim haben mutmaßliche russische Soldaten vor einem von ihnen abgeriegelten  Luftwaffenstützpunkt Warnschüsse auf ukrainische Soldaten abgegeben. Am Dienstagmorgen näherten sich dem Stützpunkt am Dienstagmorgen rund 300 ukrainische Soldaten. Die Bewacher hätten daraufhin mehrmals in die Luft geschossen und damit gedroht, auch auf die Soldaten zu schießen, sollten diese weitergehen. Die Ukrainer seien daraufhin vor dem Stützpunkt stehen geblieben.

    12:15 Uhr: Putin: Janukowitsch bleibt Ukraines einzig legitimer Präsident

    Russlands Staatschef Wladimir Putin hat den  abgesetzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch als den  einzig legitimen Präsidenten der Ukraine bezeichnet. In der Ukraine  habe sich "ein verfassungswidriger Umsturz und eine gewaltsame  Machtergreifung" ereignet, sagte Putin am Dienstag in einem live  übertragenen Fernsehinterview. Es waren seine ersten Äußerungen zu  der anhaltenden Krise im Nachbarstaat.

    11:45 Uhr: EU-Staats- und Regierungschefs treffen Jazenjuk

    Streitthemen zwischen Russland und dem Westen

    Verletzung von Menschenrechten, demokratische Defizite: Der Konflikt in der Ukraine ist nicht der einzige Zankapfel zwischen Russland und dem Westen.

    SYRIEN: Präsident Wladimir Putin dringt auf eine Politik ohne Einmischung in fremde Belange. Diese Haltung führt zu Streit zwischen Russland und dem Westen im Syrien-Konflikt. Putin lehnt eine einseitige Unterstützung der Opposition ab. Aber der Westen ist auf Moskau angewiesen, um Druck auf den syrischen Machthaber Baschar al-Assad auszuüben.

    RAKETENABWEHR: Der Streit über die geplante Nato-Raketenabwehr in Europa schwelt seit vielen Jahren. Russland ist dagegen, weil es eine Gefahr für die eigenen strategischen Atomwaffen sieht.

    Ende 2013 hatte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen gesagt, das System richte sich «in keiner Weise gegen Russland». Er reagierte auf eine Drohung, in der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad im Baltikum Raketen zu stationieren. Moskau fordert aber schriftliche Garantien.

    SNOWDEN: Wegen des russischen Asyls für den früheren amerikanischen Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden gerieten US-Präsident Barack Obama und Kremlchef Wladimir Putin aneinander. Obama hatte deshalb vor dem G20-Gipfel in St. Petersburg im September 2013 ein Treffen mit Putin abgesagt. Die USA wollen Snowden wegen Geheimnisverrats vor Gericht stellen. Er hatte die weitreichenden Abhöraktionen des US-Geheimdienstes NSA enthüllt.

    GEFANGENE: Michail Chodorkowski oder die Frauen von Pussy Riot - diese kürzlich freigelassenen Gefangenen hatte Amnesty International als politisch Verfolgte anerkannt. Doch Moskau weist den Vorwurf von sich, dass Menschen wegen ihrer politischen Überzeugungen inhaftiert werden und verweist seinerseits auf das umstrittene Lager Guantánamo.

    HOMOSEXUELLE: Wer gegen das Verbot von «Homosexuellen-Propaganda» verstößt und im Beisein von Minderjährigen positiv über Homo-, Bi- oder Transsexualität spricht, muss mit saftigen Geldstrafen rechnen. Kritik und Empörung kommt von vielen Seiten, unter anderem von US-Präsident Barack Obama und der Bundesrepublik. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warnte bei den Olympischen Winterspielen vor Homophobie.

    MENSCHENRECHTE: Auch auf anderen Feldern beklagen Bürgerrechtler und westliche Politiker die Verletzung von Menschenrechten. So sind Morde an Bürgerrechtlern nicht aufgeklärt. Auch die Arbeit als kritischer Journalist kann lebensgefährlich sein - Anna Politkowskaja etwa wurde 2006 in Moskau erschossen. Sie hatte über Kriegsverbrechen in Tschetschenien berichtet.

    MENSCHENRECHTE: Im vergangenen Jahr sorgten Razzien gegen Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen für Empörung. Im Streit über Menschenrechte verweist Moskau oft darauf, dass Russland etwa die Todesstrafe nicht vollstrecke, im Unterschied zu anderen Staaten.

    Die EU-Staats- und Regierungschefs kommen am Donnerstag in Brüssel mit dem ukrainischen Regierungschef Arseni Jazenjuk zusammen. Die Beratungen über die Ukraine-Krise sollen vor dem EU-Sondergipfel in Brüssel stattfinden, wie EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy am Dienstag über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Van Rompuy hatte am Montag einen EU-Krisengipfel zur Ukraine einberufen.

    11:15 Uhr: Steinmeier warnt vor Blutvergießen in der Ukraine

    Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat vor einer weiteren Eskalation des Konflikts in der Ukraine bis hin zu neuem Blutvergießen gewarnt. Die Spannungen hielten unvermindert an und die Stimmung sei hochnervös, sagte Steinmeier am Dienstag in Genf nach Gesprächen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

    09.29 Uhr: "Rossijskaja Gaseta": Zweierlei Maß des Westens im Fall Ukraine

    Zur Krim-Krise schreibt die russische Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta" (Moskau) am Dienstag: "Wenn die USA unter Hinweis auf nationale Interessen den Irak und Libyen bombardieren, wenn sie einseitige Sanktionen beschließen, Verbündete belauschen und Revolten provozieren - so geschieht das angeblich immer im Interesse der "Demokratie". Wenn aber Russland beschließt, diejenigen unter Druck zu setzen, die russische Bürger bedrohen, dann wird Moskau boykottiert und beschimpft. Misst der Westen hier nicht wieder einmal mit zweierlei Maß?"

    09.27 Uhr: Krim-Krise kann Russland-Beziehungen für Jahre vergiften

    Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn sorgt sich angesichts der Krim-Krise um die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Russland. "Die Gefahr ist, dass wir eine sehr vergiftete Entwicklung haben. Wenn dies bis zum Ende durchgezogen wird von russischer Seite, werden es für ein Jahrzehnt sehr, sehr schwierige Beziehungen", sagte Asselborn am Dienstag im Deutschlandfunk. Das könne auch nicht im Interesse Russlands sein. "Es wäre fatal, wenn jetzt Krieg entstehen würde." EU und Nato hofften nach wie vor auf eine diplomatische Lösung. "Es ist unter keinen Umständen diskutiert worden, militärisch zu kontern."

    Asselborn betonte, er sei sehr enttäuscht vom Vorgehen Russlands. "Wir Außenminister haben immer daran geglaubt, dass wir zwischen der Europäischen Union und Russland einen Kontinent zu teilen haben und dass die Geschichte uns motiviert zusammenzuarbeiten. Dies ist in diesem Moment in Frage gestellt."

    08.14 Uhr: Putin beendet Militärübung

    Russland hat seine Militärübung an der  Grenze zur Ukraine beendet. "Der Oberbefehlshaber Wladimir Putin  gab den Truppen und Einheiten den Befehl, in ihre Stützpunkte  zurückzukehren", erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag  in Moskau.

    Putin hatte am vergangenen Mittwoch überraschend eine gewaltige  Militärübung mit 150.000 Soldaten an der Westgrenze zur Ukraine  angeordnet. Kurz darauf verstärkte Russland den Schutz für seine  Schwarzmeerflotte auf der ukrainischen Halbinsel Krim. Putin ließ  sich zudem vom Parlament einen Militäreinsatz in dem Nachbarland   genehmigen.

    8.04 Uhr: Kritik an Deutschland

    Der US-republikanische Senator John McCain kritisiert die Reaktion der Deutschen auf die russische Intervention in der Ukraine. Als größtes und stärkstes Land in Europa sei die Bundesrepublik zu passiv, sagte der einstige Präsidentschaftskandidat in einem Interview des Fernsehsenders CNN. Das sei eine "schwere Enttäuschung". Kremlchef Wladimir Putin nutzte diese Schwäche aus.

    Deutschland sei schon 2011 angesichts des Militäreinsatzes des Westens in Libyen zu zurückhaltend gewesen, betonte er. Damals hatte sich die Bundesregierung im Weltsicherheitsrat bei einer Abstimmung zu einer Resolution für eine Flugverbotszone in dem Land enthalten.

    8:03 Uhr: Russische Kriegsschiffe auf dem Weg ins Schwarze Meer

    Im Zuge der Krise auf der ukrainischen Halbinsel Krim haben zwei russische Kriegsschiffe den Bosporus in der türkischen Metropole Istanbul passiert. Die beiden Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte kamen vom Mittelmeer und waren auf dem Weg zum Schwarzen Meer. Nach türkischen Medienberichten handelte es sich um die "Saratow" (Nummer 150) und die "Jamal" (Nummer 156). Sie durchquerten die Meerenge am Dienstagmorgen gegen 07.30 Uhr.

    6.26 Uhr Russland wirbt mit Propaganda-Kampagne für Vorgehen auf der Krim

    Die Staatsmedien zeichnen ein Bild bewaffneter Marodeure, die in der Ukraine Terror verbreiten und das Schicksal der russisch verwurzelten Bevölkerung gefährden. Die Proteste im Land stellen sie als vom Westen unterstützt dar. So zerrte der Nachrichtensender  Russland 24 etwa einen jungen Russen vor die Kamera, der angibt, für Geld der ukrainischen Opposition als Scharfschütze gedient zu  haben. "Es sind Söldner dort aus verschiedenen Ländern, aus den  USA, aus Deutschland", sagt er, "und sie tragen alle dieselben  Uniformen".

    Und nun seien diese Söldner eben auf dem Weg zur Krim, sagt  daraufhin ein Moderator des Senders. Ihr Ziel sei dabei klar: "Sie  wollen eine neue Welle der Krise provozieren und die Menschen  heimlich ausrauben." Der frühere Wirtschaftsminister Andrej  Netschajew kommentierte die Medienmaschine auf Twitter mit den  Worten: "Unsere Propaganda in den Staatsmedien ist wahrlich außer  Kontrolle geraten."

    2.05. Uhr: USA frieren Kontakte zu russischem Militär ein

    Im Zuge der Krise auf der ukrainischen Halbinsel Krim hat das Pentagon sämtlichen Kontakt zum russischen Militär eingefroren. Jegliches Engagement des US-Militärs mit Russlands Militär sei gestoppt worden, teilte Pentagonsprecher John Kirby am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit. Auch gemeinsame Übungen, bilaterale Treffen, Hafenvisiten und Planungskonferenzen seien ausgesetzt worden. Die militärischen Beziehungen beider Länder hätten in den vergangenen Jahren für Transparenz gesorgt und das "Risiko militärischer Fehleinschätzungen" verhindert, hieß es.

    Montag 03.03.2014

    22.58 Uhr: NATO berät Dienstag auf Antrag Polens über Ukraine-Krise

    Der NATO-Rat kommt am Dienstag auf Antrag  Polens zu einer Sondersitzung zur Ukraine-Krise zusammen. Das  offenbar um seine eigene Sicherheit besorgte Polen beantragte das  Treffen der 28 Mitgliedstaaten auf Grundlage von Artikel 4 des  NATO-Vertrags, wie der Generalsekretär der Allianz, Anders Fogh  Rasmussen am Montag in Brüssel mitteilte. Ein NATO-Staat kann ein  solches Treffen auf Basis des Artikels 4 beantragen, wenn es seine  territoriale Unversehrtheit, politische Unabhängigkeit oder  Sicherheit bedroht sieht.

    22.45 Uhr: Timoschenko ruft Weltgemeinschaft zu Stärke gegen Russland auf

    Die ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko hat die Weltgemeinschaft zu entschlossenen Maßnahmen gegen Russland aufgerufen. Sie bitte jeden Staatenlenker in der Welt, alle Möglichkeiten zu nutzen, damit die Ukraine die Krim nicht verliere. Das sagte Timoschenko in einem kurzen Interview des US-Fernsehsenders CNN. Wenn alle Verhandlungen und persönlichen Appelle an Kremlchef Wladimir Putin scheiterten, müsse die Welt zu den "stärksten Mitteln" greifen.

    22.02 Uhr: Egon Bahr glaubt nicht an Krieg

    Egon Bahr, SPD-Politiker und Vordenker der Ostpolitik und Bundeskanzler Brandt, glaubt nicht, dass es zu einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine kommen wird. Der Westen brauche Erdgas - und Russland wolle Erdgas verkaufen, meinte Bahr im ZDF-Heute Journal.  Deshalb werde es nicht zu einer kriegerischen Auseinandersetzung kommen.

    21.15 Uhr: Obama: Russland auf "falscher Seite der Geschichte"

    Russland befindet sich laut US-Präsident Barack Obama im Ukraine-Konflikt "auf der falschen Seite der Geschichte". Moskau dürfe nicht einfach internationales Recht brechen, sagte Obama am Montag bei einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor Reportern im Weißen Haus in Washington. "Russland kann nicht straffrei seine Soldaten einsetzen und die Grundprinzipien verletzen, die rund um die Welt anerkannt werden", sagte der US-Präsident. Wenn Russland weiter den Weg der Militärintervention beschreite, könne dies für das Land kostspielig werden, sagte Obama. Die USA dächten über eine ganze Reihe von Maßnahmen als Reaktion nach, um Moskau zu isolieren und ökonomisch zu schaden.

    19.51 Uhr: US-Senator McCain kritisiert Deutschland: Zu passiv gegenüber Putin

    Der US-republikanische Senator John McCain kritisiert die Reaktion der Deutschen auf die russische Intervention in der Ukraine. Als größtes und stärkstes Land in Europa sei die Bundesrepublik zu passiv, sagte der einstige Präsidentschaftskandidat in einem Interview des Fernsehsenders CNN. Das sei eine "schwere Enttäuschung". Kremlchef Wladimir Putin nutzte diese Schwäche aus. Deutschland sei schon 2011 angesichts des Militäreinsatzes des Westens in Libyen zu zurückhaltend gewesen, betonte er. Damals hatte sich die Bundesregierung im Weltsicherheitsrat bei einer Abstimmung zu einer Resolution für eine Flugverbotszone in dem Land enthalten.

    19.41 Uhr: USA bereiten Sanktionen gegen Russland vor

    Die USA bereiten Sanktionen gegen Russland vor. Es sei wahrscheinlich, dass sie erlassen würden, wenn sich die Lage in der Ukraine weiter entwickle wie bisher, sagte die Sprecherin des Außenministerium in Washington, Jennifer Psaki, am Montag. Ein mögliches russisches Ultimatum an die ukrainischen Streitkräfte auf der Krim bezeichnete sie als "gefährliche Eskalation". Die Vereinigten Staaten hätten aber bislang keine unabhängigen Informationen darüber, ob entsprechende Medienberichte über eine Fristsetzung durch die Russen richtig seien.

    17.59 Uhr: Russisches Ultimatum an Ukraine?

    Vergleich: Militär in Russland und der Ukraine; Hochtformat 90 x 110 mm; Redaktion: A. Eickelkamp; Grafik: Bökelmann
    Vergleich: Militär in Russland und der Ukraine; Hochtformat 90 x 110 mm; Redaktion: A. Eickelkamp; Grafik: Bökelmann Foto: Dpa-infografik Gmbh

    Verwirrung um ein angebliches russisches Ultimatum: Ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums sagte am Montag der Nachrichtenagentur AFP, Russland habe den auf der Krim stationierten ukrainischen Streitkräften eine Frist für einen Rückzug gestellt. Die Forderung bestehe darin, die neue Regierung auf der Krim anzuerkennen, die Waffen niederzulegen und abzuziehen. Anderenfalls müsse man sich auf einen Angriff einstellen. Russland wies den Bericht wenig später zurück. "Das ist völliger Blödsinn", sagte ein Stabsvertreter der russischen Schwarzmeerflotte am Montagabend der Agentur Interfax. Es gebe seit Tagen und mehrfach Behauptungen über angeblich geplante gewaltsame Handlungen gegen "unsere ukrainischen Kollegen".

    17.31 Uhr: Duma-Präsident: Noch kein Grund für Militäreinsatz in Ukraine

    Russland sieht nach Aussage von Parlamentspräsident Sergej Naryschkin noch keinen Grund für eine Militärintervention in der Ukraine. Die Ermächtigung des Föderationsrates gebe Kremlchef Wladimir Putin zwar das Recht für einen Einmarsch im Nachbarland, sagte Naryschkin dem Staatsfernsehen am Montag. "Aber es besteht noch keine Notwendigkeit." Natürlich gebe es weiter eine Chance auf eine politische Lösung. Der Putin-Vertraute kritisierte zudem Rufe im Westen nach einer Isolierung Russlands. "Dies sind kurzsichtige Forderungen, weil sie nicht zu einer Lösung des Konflikts, sondern zur Eskalation der Krise führen werden", sagte Naryschkin.

    15.30 Uhr: EU erwägt Sanktionen gegen Russland

    Die Europäische Union verurteilt die russische Militäraktion auf der Krim, hofft aber nach wie vor auf eine politische Lösung des Konflikts in der Ukraine. Das sind Kernpunkte einer Erklärung, über deren Entwurf die Außenminister der 28 EU-Staaten heute bei einer Krisensitzung in Brüssel beraten haben. Darin droht die EU auch Sanktionen gegen Moskau an, falls Russland weiterhin

    15.20 Uhr: Krim-Krise schickt Dax auf Talfahrt

    Die Krise auf der Krim hat den deutschen Aktienmarkt am Montag unter Druck gebracht. Die Börsen in ganz Europa litten unter der politischen Unsicherheit, aktuelle Konjunkturdaten verblassten vor diesem Hintergrund. Bis zum Nachmittag sackte der Dax um 2,97 Prozent auf 9404 Punkte ab. Zeitweise war er auch unter die Marke von 9400 Punkten gefallen. Ähnlich stark nach unten war es zuletzt im Januar an einem einzigen Tag gegangen.

    14:36 Uhr: Prorussische Demonstranten erstürmen Regionalverwaltung in Donezk

    Karte und Hintergrundinformationen zur Halbinsel Krim; Hochformat 90 x 105 mm; Redaktion: J.-E. Schmidt; Grafik Bökelmann, Brühl (Aktualisierung: Krimtataren, Regierung und Parlament)
    Karte und Hintergrundinformationen zur Halbinsel Krim; Hochformat 90 x 105 mm; Redaktion: J.-E. Schmidt; Grafik Bökelmann, Brühl (Aktualisierung: Krimtataren, Regierung und Parlament) Foto: Dpa-infografik Gmbh

    Rund 300 prorussische Demonstranten haben am Montag die Regionalverwaltung der Stadt Donezk im Osten der Ukraine erstürmt. Das berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Nach einer Kundgebung von rund 3000 bis 4000 Demonstranten schlug demnach ein Teil von ihnen Fensterscheiben ein, drang in das Gebäude ein und besetzte mehrere Etagen.

    13.42 Uhr: Steinmeier warnt vor Spaltung Europas

    Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat vor einer neuen Spaltung Europas gewarnt: "Europa befindet sich ganz ohne Zweifel in der schärfsten Krise seit dem Mauerfall. 25 Jahre nach dem Ende der Blockkonfrontation ist die Gefahr einer erneuten Spaltung Europas real. Täglich spitzt sich die Lage in der Ukraine weiter zu."

    11.42 Uhr: Auswärtiges Amt rät dringend von Reisen auf die Krim ab

    Das Auswärtige Amt hat seinen Sicherheitshinweis für Ukraine-Reisende verschärft. Es rät von Reisen auf die Halbinsel Krim dringend ab. Medienberichten zufolge kontrollieren seit dem Wochenende prorussische Kräfte die Region. Von Reisen in die östlichen Landesteile der Ukraine rät das Auswärtige Amt ebenfalls dringend ab. Insgesamt sollten Reisende Menschenmengen und Demonstrationen grundsätzlich meiden und sich über Medienberichte sowie der Internetseite des Auswärtigen Amtes über die Lage vor Ort auf dem Laufenden halten.

    10.18 Uhr: China steht an der Seite Russlands

    Angesichts von Drohungen und scharfer  Kritik des Westens hat sich Russland im Ukraine-Konflikt um die  Unterstützung Chinas bemüht. Die Sicht der Außenminister Sergej  Lawrow und Wang Yi auf die Situation, die sich in dem Land und  darum herum entwickelt habe, sei "weitgehend deckungsgleich",  teilte das russische Außenministerium am Montag nach einem  Telefonat der beiden Chefdiplomaten mit.

    10.13 Uhr: Sorge um Eskalation in der Ukraine bringt auch Dax unter Druck

    Die Sorge um eine Eskalation in der Ukraine hat den deutschen Aktienmarkt und weitere Börsen in ganz Europa am Montag kräftig belastet. Im frühen Handel sackte der Dax um 2,47 Prozent auf 9452 Punkte ab. Zuletzt war es im Januar an einem einzigen Tag so deutlich abwärts gegangen. Der MDax büßte 2,60 Prozent auf 16 451 Punkte ein, der TecDax verlor 3,34 Prozent und stand zunächst bei 1243 Zählern. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone ging es um 2,07 Prozent auf 3083 Punkte abwärts.

    8.58 Uhr: Russischer Aktienmarkt stürzt ab - Spannungen in der Ukraine belasten

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    Die sich zuspitzende Situation in der Ukraine hat den russischen Aktienmarkt am Montag tief ins Minus gerissen. Der Micex-Index brach im frühen Handel um fast zehn Prozent auf 1306,62 Punkte ein. Der Index beinhaltet die 50 meist gehandelten Aktien der größten russischen Unternehmen. Viele Marktteilnehmer rechneten zwar nicht mit einer Eskalation zwischen Russland und dem Westen, zögen sich aber dennoch zurück, um Risiken zu verringern, sagte ein Händler. Zudem sollten die möglichen wirtschaftlichen Folgen für Russland nicht vergessen werden.

    8.45 Uhr: G-7 setzt Vorbereitungen für Gipfel in Sotschi aus

    Als Reaktion auf das aggressive  russische Vorgehen in der Ukraine erhöhen die sieben führenden  Industrienationen den Druck auf ihren G-8-Partner Moskau. Laut  einer am Sonntagabend vom Weißen Haus verbreiteten Erklärung sagten  sie alle Vorbereitungen für den geplanten G-8-Gipfel im Juni im  russischen Sotschi ab. Die sieben Finanzminister versprachen  deutliche Hilfen für die von der Pleite bedrohte Ukraine.

    8.27 Uhr: Krim-Regierungschef Aksjonow verteidigt Machtübernahme

    Der neue prorussische Krim-Regierungschef Sergej Aksjonow hat die Machtübernahme auf der Schwarzmeer-Halbinsel verteidigt. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hätten Politiker auf dem Maidan zuletzt das Volk aufgerufen, die Macht in die eigenen Hände zu nehmen. "Nun, das Volk hat sie genommen", sagte Aksjonow in einem am Montag veröffentlichten Interview der russischen Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta". Was für die Hauptstadt

    8.05 Uhr: Ölpreise steigen kräftig - Sorgen um Eskalation in Ukraine

    Die Ölpreise sind am Montag wegen der Sorge vor einer weiteren Verschärfung der Lage in der Ukraine kräftig gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete im frühen Handel 110,67 US-Dollar. Das waren 1,60 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI stieg um 1,19 Dollar auf 103,78 Dollar. Die Unsicherheit in der Ukraine treibe die Ölpreise, sagte Rohstoffexperte Ric Spooner von CMC Markets.

    3.52 Uhr: Ukraine-Krise belastet Tokios Börse

    Unter dem Eindruck der Krise um die Ukraine hat die Börse in Tokio zum Wochenauftakt deutlich nachgegeben. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte am Montag zur Handelsmitte ein Minus von 259,24 Punkten oder 1,75 Prozent beim Zwischenstand von 14 841,07 Punkten. Der breit gefasste Topix büßte bis dahin 22,56 Punkte oder 1,86 Prozent auf 1189,10 Zähler ein.

    2.21 Uhr: Alle Staaten setzen Vorbereitung auf G8-Treffen in Sotschi aus

    Zehn Fakten zur Ukraine

    Die Ukraine wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 unabhängig. Die Hauptstadt ist Kiew. Die Ukraine ist mit 603.700 Quadratkilometern der größte Flächenstaat in Europa. Zum Vergleich: Die Bundesrepublik misst 357.121Quadratkilometer.

    Die Ukraine war zusammen mit Polen der Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft 2012. Spielstätten in der Ukraine waren: Die Hauptstadt Kiew, Donezk im Südosten, Lemberg (Lwiw) in der Westukraine und Charkow im Nordosten des Landes.

    Staatsoberhaupt der Ukraine ist seit 2010 Präsident Wiktor Janukowytsch. Sein Vorgänger im Amt war Wiktor Juschtschenko, der 2004 als ein Held der Orangenen Revolution international bekannt wurde.

    Julia Timoschenko: Julia Timoschenko war von Januar bis September 2005 und von Dezember 2007 bis März 2010 Ministerpräsidentin der Ukraine unter Präsident Wiktor Juschtschenko. Seit August 2011 befindet sich die 51-Jährige mit der charakteristischen Zopffrisur in Haft.

    Die Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist eine Autonome Republik innerhalb der Ukraine. Sie hat rund zwei Millionen Einwohner und ist 26.100 Quadratkilometer groß. Die größte Stadt der Krim ist Sewastopol.

    Die Stadt Odessa, im Südwesten des Landes an der Schwarzmeerküste gelegen, gilt als ein Zentrum der Liberalen und Intellektuellen. Odessa hat rund eine Million Einwohner.

    Die Ukraine ist innerhalb des Landes in vielfacher Hinsicht gespalten. Der Fluss Dnepr, an dem die Stadt Dnipropetrowsk liegt, gilt als die geographische Trennlinie des Landes. Westlich ist die Nähe zu Europa und der Europäischen Union deutlich stärker ausgeprägt als im Osten, der die Nähe zu Russland pflegt.

    Die Ukraine galt zu Stalins Zeiten wegen ihrer fruchtbaren Schwarzböden als die "Kornkammer" der Sowjetunion. Als Stalin die Landwirtschaft kollektivierte, brach in den 1920 Jahren eine Hungersnot aus, die bis heute einen bestimmenden Platz im nationalen Gedächtnis der Ukraine hat.

    Fußballerisch erzielten die Ukrainer ihren bisher größten Erfolg bei er EM 2006: Die ukrainische Mannschaft erreichte das Viertelfinale.

    Die Boxer Wladimir und Vitali Klitschko haben für die Ukraine den Weltmeistertitel im Schwergewicht geholt.

    Die sieben führenden Industrienationen reagieren auf die russische Intervention auf der Krim. Sie setzen ihre Vorbereitungen auf das geplante G8-Treffen in Sotschi aus. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die das Weiße Haus in Washington veröffentlichte. Das russische Vorgehen sei eine "klare Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine", heißt es darin. US-Außenminister John Kerry hatte Russland zuvor bereits gewarnt, dass es sogar aus dem G8-Kreis ausgeschlossen werden könnte.

    1.33 Uhr: Obama und Merkel beraten über Ukraine-Krise

    US-Präsident Barack Obama und  Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben über die zunehmenden  Spannungen in der Ukraine beraten. In einem Telefonat am  Sonntagabend hätten beide darin übereingestimmt, dass die  "unakzeptable russische Intervention auf der Krim ein Verstoß gegen  das Völkerrecht" sei, teilte der stellvertretende Sprecher der  Bundesregierung, Georg Streiter, in Berlin mit. Angesichts des  "Unrechts" komme es nun besonders auf die Einigkeit der  internationalen Gemeinschaft an.

    Schon lange ist die Halbinsel Krim zwischen Russen und Ukrainern umstritten. Seit dem Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch am 22. Februar haben sich die Spannungen auf der prorussisch geprägten Schwarzmeer-Halbinsel nun dramatisch verschärft. Wir berichten im News-Ticker über die Ereignisse.

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