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Krieg in Nahost: Was Amal Clooney mit dem beantragten Haftbefehl gegen Netanjahu zu tun hat

Krieg in Nahost

Was Amal Clooney mit dem beantragten Haftbefehl gegen Netanjahu zu tun hat

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    Amal Clooney (links) und Israels Ministerpräsident Netanjahu (rechts).
    Amal Clooney (links) und Israels Ministerpräsident Netanjahu (rechts). Foto: Dominic Lipinski/Abir Sultan, dpa

    Allzu oft werden die Partnerinnen und Partner bekannter Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit allein auf ihre Beziehung reduziert. Amal Clooney geht es da nicht anders. Den meisten dürfte sie erst bekannt sein, seit sie im Jahr 2013 den Schauspieler George Clooney kennenlernte und ihn ein Jahr später heiratete. In den Schlagzeilen taucht ihr Name vor allem dann auf, wenn ihr Mann in Interviews über die Beziehung und die gemeinsamen Zwillinge plaudert, oder weil die Luxusvilla des Paares am Comer See angeblich zum Verkauf steht. 

    Dabei hat die renommierte Menschenrechtsanwältin in ihrer Karriere einige berühmte Mandantinnen und Mandanten vertreten – darunter den Wikileaks-Gründer Julian Assange oder die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko. 

    Amal Clooney: "Habe in diesem Gremium mitgewirkt, weil ich an die Rechtsstaatlichkeit glaube."

    Aktuell aber ist es andersherum. Da drehen sich die Schlagzeilen einmal nicht um ihren Mann, nicht um die Zwillinge oder italienische Luxusvillen. Sondern um Clooneys Arbeit als Anwältin. Denn in den vergangenen Monaten unterstützte sie Karim Khan, den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), bei dessen Ermittlungen im Zuge des Gaza-Krieges. Am Montag verkündete Khan, Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Netanjahu und Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar beantragt zu haben. Der Vorwurf: mutmaßliche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Nachricht ging um die Welt. 

    Auf der Homepage ihrer Stiftung berichtet Clooney, wie es zu der Zusammenarbeit kam. Khan habe sie vor mehr als vier Monaten gebeten, ihn bei der Prüfung der Beweismittel zu unterstützen. "Ich stimmte zu und schloss mich einer Gruppe internationaler Rechtsexperten an", so Clooney. "Ich habe in diesem Gremium mitgewirkt, weil ich an die Rechtsstaatlichkeit und die Notwendigkeit des Schutzes von Zivilisten glaube." 

    Krieg und Vertreibung prägten Amal Clooneys Leben schon früh. Als Anfang der 80er-Jahre ein Bürgerkrieg in ihrem Heimatland Libanon ausbrach, floh die Familie nach Großbritannien. Damals war sie gerade einmal zwei Jahre alt. Die Familie lebte fortan im Südosten Englands, Amal ging dort zur Schule und studierte später Jura in Oxford und New York. 

    Öffentlich bezog Clooney bisher kaum Stellung zum Krieg im Nahen Osten. Doch sie akzeptiere nicht, dass ein Konflikt außerhalb des Gesetzes stehen sollte, schreibt sie in ihrem Statement über die Arbeit für das Gremium. "Das Recht, das Zivilisten im Krieg schützt, wurde vor mehr als 100 Jahren entwickelt und gilt in jedem Land der Welt, unabhängig von den Gründen für einen Konflikt", so Clooney. "Daher unterstütze ich den historischen Schritt, den der Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs unternommen hat, um den Opfern von Gräueltaten in Israel und Palästina Gerechtigkeit zu bringen." 

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