Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Krieg in Nahost: Arye Sharuz Shalicar ist die Stimme der israelischen Armee

Krieg in Nahost

Arye Sharuz Shalicar ist die Stimme der israelischen Armee

    • |
    Arye Sharuz Shalicar wanderte im Jahr 2001 von Berlin nach Israel aus.
    Arye Sharuz Shalicar wanderte im Jahr 2001 von Berlin nach Israel aus. Foto: IDF

    Er ist ein Israeli geworden – und irgendwo doch Berliner geblieben. Wann immer er zurück in die Stadt kommt, in der er aufgewachsen ist, dreht Arye Sharuz Shalicar eine Runde im Problembezirk Wedding. Hier landete er früh in der Hip-Hop-Szene, wurde Mitglied einer türkischen Gang und entdeckte schließlich die Graffiti-Szene für sich. Als er eines Tages unter seinem Pullover eine Kette mit dem Davidstern hervorzog, staunte sein Kumpel Mahavir allerdings nicht schlecht. Arye, den bunten Vogel mit den persischen Wurzeln, hatten seine Freunde bis dahin für einen der ihren gehalten. "Du bist also wirklich ein Jude", fragte Mahavir enttäuscht. "Ein echter Jude?"

    Arye Sharuz Shalicar ist nun wieder Presseoffizier

    Heute ist Shalicar, als Wehrpflichtiger noch Sanitäter bei der Bundeswehr, das bekannteste Gesicht der israelischen Armee in Deutschland. Kaum ein Sender, dem er nicht schon erklärt hatte, warum Israel alles tun werde, um die Hamas für immer auszuschalten. Er hat Außenministerin Annalena Baerbock in einen Kibbuz begleitet, in dem die Terroristen besonders bestialisch gewütet haben, und er lässt auch keine Gelegenheit aus, in den sozialen Medien für die israelische Sicht zu werben und Falschbehauptungen zu widerlegen. Im Hauptberuf Abteilungsleiter für Internationales im Stab des Ministerpräsidenten wurde auch der 46-Jährige wie viele andere Reservisten jetzt zum Militärdienst eingezogen. Schon in seiner aktiven Zeit war er Presseoffizier. Nun ist er es wieder. 

    Shalicar, in Göttingen geboren und als Kind mit seinen aus dem Iran geflohenen Eltern nach Berlin gezogen, wanderte 2001 nach Israel aus, setzte dort sein Studium der Politikwissenschaft, Judaistik und Islamwissenschaft fort und lebt heute mit Frau, Sohn und Tochter in der Nähe von Tel Aviv. Früh schon wurde er in Berlin als Jude in einem muslimischen Kiez zur Zielscheibe von Hass und Ausgrenzung, er musste lernen, sich durchzubeißen und zu wehren – Erfahrungen, die er in einem Buch mit dem Titel "Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude" verarbeitet hat, das auch verfilmt wurde.

    Agil und immer ansprechbar engagiert Shalicar sich für Israels Sache. Eines seiner Bücher trägt einen Titel, der vor wenigen Wochen noch hochaktuell war, nun aber wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint: "Shalom Habibi". Untertitel: "Zeitenwende für jüdisch-muslimische Freundschaft und Frieden". 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden