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Krieg in der Ukraine: US-Ukraine-Hilfen nehmen die leichtere Hürde im Senat

Krieg in der Ukraine

US-Ukraine-Hilfen nehmen die leichtere Hürde im Senat

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    Der US-Senat hat für Ukraine-Hilfen gestimmt. Das Votum des Repräsentantenhauses steht allerdings noch aus.
    Der US-Senat hat für Ukraine-Hilfen gestimmt. Das Votum des Repräsentantenhauses steht allerdings noch aus. Foto: J. Scott Applewhite, dpa

    Wolodymyr Selenskyj muss die Debatte am Fernseher verfolgt haben. Nur wenige Minuten, nachdem der letzte Senator im fernen Washington seine Stimme abgegeben hatte, meldete sich der ukrainische Präsident bei X (ehemals Twitter) mit einer Dankesnachricht zu Wort: "Die fortgesetzte US-Hilfe trägt dazu bei, Menschenleben vor dem russischen Terror zu retten" lobte er das verabschiedete amerikanische Hilfspaket, das sein Land dem "gerechten Frieden" näherbringe. 

    Warum Trump die Militärhilfen für die Ukraine blockiert

    Die Erleichterung Selenskyjs nach dem monatelangen Gezerre um die amerikanische Unterstützung ist verständlich. Doch sein Dank kommt möglicherweise zu früh. Nun muss das milliardenschwere Gesetzespaket mit Militärhilfen für die Ukraine, Israel und Taiwan sowie humanitärer Unterstützung für die Palästinenser nämlich vom Repräsentantenhaus gebilligt werden, dessen republikanische Mehrheit sich im Klammergriff ihres mutmaßlichen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump befindet. Alleine die Einleitung einer Abstimmung dort würde Parlamentssprecher Mike Johnson wohl seinen Job kosten.

    Im Vergleich zu den Widerständen, die das Vorhaben in den nächsten Wochen erwartet, dürfte sich der Hürdenlauf, den das Gesetzespaket im Senat hinter sich bringen musste, daher als Spaziergang erweisen. Vier Monate ist es her, dass Präsident Joe Biden beim Kongress erstmals mehr als 100 Milliarden Dollar für ein Sicherheitspaket beantragte. Um die wegen eines hohen Quorums erforderliche Zustimmung der Republikaner zu sichern, wurden darin ursprünglich die Ukraine- und Israel-Hilfen mit einer Aufrüstung der US-Grenze und einer massiven Verschärfung der amerikanischen Asylpolitik verbunden.

    Auch Republikaner stimmen im Senat für 60-Milliarden-Hilfe für Ukraine

    Doch nach einer vehementen Intervention von Trump, der die Migrationskrise an der US-Grenze im Wahlkampf ausschlachten und daher eine Gesetzgebung verhindern will, war das erste Paragrafen-Werk in der vergangenen Woche im Senat gescheitert. Seither rang die Kammer buchstäblich Tag und Nacht um eine abgespeckte Version ohne Mittel für die US-Grenze. 

    Nach einer nächtlichen Marathonsitzung kam es am Dienstagmorgen zur finalen Abstimmung. 70 der 100 Senatoren stimmten für das 95 Milliarden Dollar schwere Paket, das 60 Milliarden Dollar für die Ukraine enthält. Neben den Demokraten votierte fast die Hälfte der republikanischen Fraktion – 22 Senatoren – mit "Ja". Das ist ein bemerkenswerter Erfolg für den zuletzt als schwach wahrgenommenen Minderheitsführer Mitch McConnell, der die Ukraine-Hilfe unterstützt. "Der Senat versteht seine Verantwortung für Amerikas nationale Sicherheit", erklärte der 81-Jährige: "Es wird in die Geschichte eingehen, dass der Senat nicht eingeknickt ist."

    Alternativplan: Haben die Ukraine-Hilfen doch noch eine Chance im Repräsentantenhaus?

    Doch nun muss das mehrheitlich republikanische Repräsentantenhaus das Vorhaben billigen. Zwar zeigte sich Chuck Schumer, der demokratische Mehrheitsführer des Senats, demonstrativ überzeugt: "Wenn Sprecher Johnson das zur Abstimmung stellt, wird es dort mit gleicher Unterstützung durchgehen." Doch dürfte auch Schumer wissen, dass dies kaum passieren wird. Johnson hat es nur mit Unterstützung von Trump ins Amt geschafft hat. 

    Als Alternativplan wird nun ein Initiativantrag – eine sogenannte "Discharge Petition" – aus der Mitte des Parlaments diskutiert. Eine Mehrheit der Abgeordneten könnte so eine Abstimmung über das Senats-Paket erzwingen. Diesen Vorstoß müssten aber auch Republikaner unterstützen, während gleichzeitig linke Demokraten wegen der Israel-Unterstützung abzuspringen drohen. Die Geschäftsordnung des Parlaments sieht zudem ein kompliziertes, wochenlanges Verfahren vor, das bislang nur seltenst erfolgreich durchgezogen wurde.

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