Angesichts der verheerenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Nahrungsversorgung in Entwicklungsländern dringt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen WFP auf eine Korridorlösung für die Getreideproduktion in der Krisenregion. „Wir fordern, dass neben dem humanitären Zugang zu Menschen, die in der Ukraine eingeschlossenen sind, die Handelswege für Getreide trotz des Ukraine-Krieges offen bleiben“, sagte WFP-Deutschlandchef Martin Frick unserer Redaktion.
„Trotz des Krieges wird die Ukraine wohl auch in diesem Jahr Weizen anbauen“
Frick mahnte, dass bereits jetzt schon Getreide, das für die Ernährung in ärmeren Ländern lebenswichtig sei, die ukrainischen Häfen nicht verlasse. „Das verschärft die weltweite Hungerkrise, die sich zuvor schon durch Corona verstärkt hat.“ Ihm zufolge droht die Zahl der Hungernden auf der Welt von jetzt 276 Millionen auf 330 Millionen anzusteigen. „Trotz des Krieges wird die Ukraine wohl auch in diesem Jahr Weizen anbauen und ernten können, wenn auch nur etwa die Hälfte der üblichen Menge“, erklärte Frick. „Diese Lebensmittel sind gerade in Afrika oder im Nahen Osten extrem wichtig für die Versorgung der Bevölkerung“, betonte der Deutschlandchef der UN-Einrichtung.