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Krieg in der Ukraine: SPD-Politiker rudert nach heftiger Kritik an ukrainischem Botschafter zurück

Krieg in der Ukraine

SPD-Politiker rudert nach heftiger Kritik an ukrainischem Botschafter zurück

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    Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk in Berlin.
    Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk in Berlin. Foto: Fabian Sommer, dpa

    Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter in Deutschland, fiel zuletzt häufiger damit auf, diplomatischen Gepflogenheiten wenig Wert beizumessen. Viele wundere das nicht – schließlich befindet sich sein Land im Krieg. Sören Bartol, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbauministerium, sah das offenbar anders und erntet nach einem mittlerweile gelöschten Tweet viel Kritik. Als Parlamentarischer Staatssekretär ist eine seiner Aufgaben, Bundesbauministerin Clara Geywitz nach außen zu vertreten.

    SPD-Politiker Bartol erhält viel Kritik

    „Ich finde diesen ‚Botschafter‘ mittlerweile unerträglich“, schrieb der SPD-Politiker auf Twitter. So verhalte man sich nicht gegenüber einem befreundeten Land. „Und vor allem nicht gegenüber einem Kanzler, einer Bundesregierung die gerade der Ukraine gemeinsam mit dem Deutschen Bundestag hilft“, fügte er hinzu und ergänze den Hashtag „#respektlosigkeit“. Melnyk hatte im Vorfeld um Regierungserklärung des Kanzlers im Anschluss gebeten.

    Sören Bartol (SPD) hat sich nach einem umstrittenen Tweet entschuldigt.
    Sören Bartol (SPD) hat sich nach einem umstrittenen Tweet entschuldigt. Foto: Britta Pedersen, dpa (Archivbild)

    Schnell folgte Kritik. Der CDU-Politiker Matthias Hauer schrieb, ein Vertreter der Bundesregierung bezeichne den hochengagierten Botschafter als respektlos und setze „Botschafter“ auch noch in Anführungszeichen. Er forderte eine Entschuldigung von Bartol.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast an. Die Augsburgerin Tanja Hoggan-Kloubert spricht über die Angst um ihre Eltern in der Ukraine – und die überwältigende Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung.

    Melnyk äußerte sich nicht zu Bartol

    Die folgte wenig später. „Ich habe meinen Tweet zum ukrainischen Botschafter Melnyk gelöscht“, schrieb Bartol. Insbesondere die Anführungszeichen seien gegenüber Melnyk respektlos gewesen, betonte der Staatssekretär. „Dafür entschuldige ich mich bei ihm ausdrücklich“, schrieb er.

    Es seien schlimme Zeiten. „Die für die ukrainische Seite unerträgliche Situation führe verständlicherweise zu Aufforderungen an die Bundesregierung, „wo in Friedenszeiten diplomatische Zurückhaltung gegenüber demokratischen Regierungen angebracht wären“. Er habe darauf hinweisen wollen, dass die Bundesregierung viel unternehme, um der Ukraine zu helfen, und ein stilles Agieren ohne öffentliche Schuldzuweisungen aus seiner Sicht sinnvoll gewesen wären. „Ich selber habe aber mit meinem Tweet ebenjene Zurückhaltung vermissen lassen“, schrieb Bartol.

    Melnyk selbst äußerte sich bisher nicht zu Bartols Einlassungen.

    Alle Informationen zum Konflikt erfahren Sie jederzeit in unserem Live-Blog zum Krieg in der Ukraine.

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