Die Stadt, über die die Präsidentin Moldawiens gerade am meisten grübelt, liegt nicht in ihrem Land. Sie liegt in der Ukraine, gut 200 Kilometer entfernt. Maia Sandu denkt über Odessa nach, die mythische Stadt am Schwarzen Meer. Wenn die Armeen Wladimir Putins Odessa unter Feuer nehmen sollten, dann könnte das auch Moldawien in den Abgrund ziehen. Die Augen der Präsidentin verraten das Bangen, die kräftezehrende Vorbereitung auf das, was nicht passieren soll, aber kann. Unter ihren Lidern haben sich gelbliche Halbmonde gebildet. Ihre Nase und ihr Mund sind von einer Maske verdeckt. „Wir werden den ukrainischen Flüchtlingen helfen, aber wir brauchen auch ein bisschen Hilfe“, sagt Sandu im Präsidentenpalast von Chisinau.
Krieg in der Ukraine