Kateryna ist mit zweien ihrer drei Kinder aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Und jetzt stehen sie hier, in einem weißen Zelt auf dem ehemaligen Flughafen Tegel, im Norden von Berlin. Blass, übernächtigt, aber doch entschlossen wirkt die 41-Jährige. Ihr echter Name solle – wie der ihrer Kinder – bitte nicht öffentlich werden. Aus Sicherheitsgründen, man wisse ja nie. An der rechten Hand hat sie Oleksander, einen Fünfjährigen, der schüchtern aus großen Augen blickt. Mit der linken Hand hält sie eine Schultertasche fest, in der das Wenige steckt, das sie aus ihrer Heimat mitnehmen konnte.