Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, sieht in der Ankündigung der Nato, die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte zu erhöhen, eine große Herausforderung für die Bundeswehr. „Die deutliche Verstärkung der schnellen Eingreiftruppe ist die richtige Reaktion der Nato auf die veränderte Sicherheitslage in Europa. Damit kommen auf die Bundeswehr erhebliche neue Anforderungen zu“, sagte Dobrindt unserer Redaktion.
„Das zeigt, dass die 100 Milliarden Euro für die Streitkräfte keine Einmalüberweisung sein können, sondern dass wir einen Dauerauftrag für unsere Verteidigungsfähigkeit brauchen, bei dem wir auch langfristig mindestens zwei Prozent unserer Wirtschaftsleistung für die Verteidigung bereitstellen“, forderte Dobrindt.
Die Nato reagiert auf die Bedrohung durch Russland
Die Nato will die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte von rund 40.000 auf mehr als 300.000 erhöhen. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag vor dem Nato-Gipfel in Madrid ankündigte, soll dazu die Nato-Eingreiftruppe NRF umgebaut werden. Diese ist wegen der Spannungen mit Russland seit mehreren Monaten in Alarmbereitschaft.
Der geplante Umbau ist Teil eines neuen Streitkräfte-Modells für das gesamte Bündnisgebiet. Dieses sieht mehr Kräfte in hoher Bereitschaft vor. Zudem sollen Kräfte auch bestimmten Gebieten zugeordnet werden. Damit könnten deutsche Soldaten etwa fest dafür eingeplant werden, litauische Truppen im Fall eines russischen Angriffs zu unterstützen.