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Krieg in der Ukraine: Diese Satellitenbilder zeigen das Ausmaß der Zerstörung in der Ukraine

Diese Satellitenbilder zeigen das Ausmaß der Zerstörung in der Ukraine
Krieg in der Ukraine

Diese Satellitenbilder zeigen das Ausmaß der Zerstörung in der Ukraine

Foto: Maxar Technologies/dpa, Montage: AZ
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    Der Krieg in der Ukraine dauert schon mehr als ein Jahr an. Seit Russland das Nachbarland am 24. Februar 2022 überfallen hat, sind unzählige Menschen getötet worden. Ganze Dörfer wurden dem Erdboden gleichgemacht, Raketen haben die Infrastruktur in vielen Teilen des Landes zerstört.

    Einen Eindruck von der Zerstörung, die Russlands Angriffskrieg hinterlässt, geben Satellitenbilder aus der Region, die nach Beginn des Krieges aufgenommen wurden. Solche stellt das amerikanische Unternehmen Maxar Technologies, das auch Bilder für Google Maps liefert, für einige Städte der Ukraine zur Verfügung.

    Krieg in der Ukraine: So sehr ist die Stadt Bachmut zerstört

    Die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine ist seit Monaten Schauplatz schwerer Kämpfe. Vor dem Krieg hatte die Stadt einmal rund 75.000 Einwohner. Im Februar waren es laut ukrainischen Angaben noch etwa 5000 bis 6000. Die Regierung rief damals auch die letzten Einwohnerinnen und Einwohner auf zu fliehen.

    Denn in Bachmut stehen sich seit Monaten Söldner des russischen Wagner-Regiments und Soldaten der Ukraine gegenüber. Zuletzt gab es widersprüchliche Angaben darüber, ob Russland die schwer umkämpfte Stadt nun eingenommen hat oder nicht.

    Die Vergleichsbilder aus Bachmut stammen aus dem Mai 2022. Der Krieg war zwar schon ausgebrochen, doch die Gebäude noch intakt, die Stadt noch kein Schlachtfeld. Anders sieht es bei den aktuellen Satellitenbildern aus, die vom 15. Mai 2023 stammen. 

    Auf diesen Bildern ist etwa das Theater der Stadt zu sehen, sowie angrenzende Geschäftshäuser, die durch russische Raketen vollständig zerstört wurden.

    Diese Bilder zeigen Gebäude der Technischen Hochschule von Bachmut, von denen nicht mehr viel übrig ist. Oben rechts ist auf dem Bild aus 2022 außerdem die Verkündigungskirche zu sehen – 2023 ist dort nur noch ein Trümmerhaufen.

    Und auf diesen Bildern ist eine Schule zu sehen – das Gebäude etwas links der Mitte, auf der Aufnahme von 2022 am weißen Dach zu erkennen. Bei den anderen Gebäuden handelt es sich um Wohnblöcke.

    Mariupol hielt den Angriffen lange stand, wurde dann aber erobert

    Während nun seit langer Zeit in Bachmut die heftigsten Gefechte toben, standen im Frühjahr 2022 lange die Kämpfe um Mariupol im Zentrum der Aufmerksamkeit. In der Hafenstadt im Südosten des Landes lebten vor dem Krieg mehr als 440.000 Menschen. Sie wurde im März 2022 eingekesselt.

    Während dieser Zeit der Belagerung kam es zum Luftangriff auf das Theater von Mariupol. Auf dem Boden vor dem Theater war mit weißer Farbe das russische Wort für "Kinder" gemalt worden. Trotzdem bombardierte Russland das Theater am 16. März 2022. Wie viele Menschen bei dem Luftangriff genau ums Leben gekommen sind, ist unklar.

    Amnesty International hat den Fall untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass es sich um ein Kriegsverbrechen handelte. Dem Bericht der Organisation zufolge nahm Russland das Theater wissentlich ins Visier, obwohl bekannt war, dass dort Zivilistinnen und Zivilisten Schutz suchten. 

    In den folgenden Wochen nahm Russland einen großen Teil der Stadt ein. Mitte April verschanzten sich die verbliebenen Verteidiger gemeinsam mit Zivilistinnen und Zivilisten in den unterirdischen Anlagen des riesigen Geländes des Asow-Stahlwerks. Zeitweise hielten sich dort mehrere tausend Menschen auf. Russland hat das Gelände mehrfach bombardiert.

    Das neueste Bild der Region stammt aus dem März 2022. Nach der Aufnahme dürften noch beträchtliche Schäden hinzugekommen sein, denn die Kämpfe auf dem Gelände des Stahlwerks dauerten bis Mai 2022 an. Am 20. Mai ergaben sich die letzten ukrainischen Kämpfer in Mariupol

    Wie viele Menschen dort heute leben, ist nicht ganz klar. Der vertriebene Bürgermeister der Stadt, Wadym Bojtschenko, erklärte in einem Interview mit tagesschau.de im September 2022, dass sich dort noch etwa 120.000 Menschen aufhalten würden.

    Sumy wurde zu Beginn des Krieges massiv bombardiert

    Auch andere Städte der Ukraine wurden teils massiv beschädigt. Ein Beispiel ist Sumy, wo vor Kriegsbeginn knapp 270.000 Menschen lebten. Die Stadt befindet sich im Nordosten der Ukraine, die Region wurde bereits in den ersten Tagen des Krieges angegriffen, die Stadt eingekesselt.

    Die Bilder der Zerstörung stammen bereits vom 14. März 2022. Das erste Bild zeigt die Innenstadt und den Bahnhof. Russische Raketen haben massive Schäden hinterlassen.

    Die Schäden betreffen weite Teile der Stadt. Auch in diesem Wohnviertel wurde ein Großteil der Gebäude von russischen Angreifern zerstört.

    Der Eroberung ist Sumy aber entgangen, obwohl es dort nur wenige ukrainische Soldaten gab. Russland zog sich im April 2022 aus dem Gebiet zurück, da der Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew nicht wie geplant voranging. Seitdem ist das Gebiet um Sumy wieder in der Hand der Ukraine.

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