"Glücksmomenterunde" und "Landschaft, die den Atem raubt" steht auf den Planen, die aus Bauzäunen die Außenwände kleiner Rückzugsorte machen sollen. Es sind Fotos aus dem Allgäu, aufgenommen in der Sonne. In krassem Kontrast steht die triste Halle in Bad Wörishofen, in der Kinder vor den behelfsmäßig abgegrenzten Abteilen spielen und andere Geflüchtete hinter den Planen Schaf suchen. Die Zahl der Geflüchteten steigt und es braucht mehr Platz, mehr Notunterkünfte wie diese. Doch schon jetzt sind die Kommunen am Limit, wie meine Kollegin Sonja Dürr berichtet.
Der Tag: Deutlich mehr als 100.000 russische Soldaten wurden seit Beginn des Krieges in der Ukraine verwundet oder getötet. Das ist zumindest die Einschätzung des US-amerikanischen Militärs. Auf der ukrainischen Seite dürfte es ähnlich aussehen, wie US-Generalstabschef Mark Milley laut Medienberichten in einer Rede in New York mitgeteilt hat. Außerdem seien etwa 40.000 ukrainische Zivilisten ums Leben gekommen. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht.
Lange hat Wladimir Putin offen gelassen, ob er selbst zum G20-Gipfel reisen wird. Am Donnerstag wurde nun bekannt, dass der russische Präsident an dem Treffen kommende Woche nicht teilnimmt. Russland soll aber trotzdem vertreten sein, wenn die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten und einflussreichsten Industrieländer der Welt zusammenkommen, weshalb Außenminister Sergej Lawrow den Gipfel besuchen wird. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird ebenfalls teilnehmen, voraussichtlich per Videoschalte. Auf der Agenda des Gipfels auf Bali wird auch der Krieg in der Ukraine stehen.
Am Mittwoch hatte die Nachricht vom russischen Rückzug aus dem Gebiet Cherson für Optimismus gesorgt. Leicht wird die Rückeroberung für die ukrainische Armee aber wohl nicht: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben die russischen Soldaten auf dem Rückzug Brücken zerstört und Minen gelegt, um es den ukrainischen Truppen möglichst schwer zu machen. Am Donnerstag gab es erste Nachrichten über Ortschaften, die zurückerobert werden konnten.
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Die Lage: Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise legen offen, wie verwundbar Deutschlands Energieversorgung ist. Und wie klimafreundliche Alternativen zu Gas in zweifacher Hinsicht ein Gebot der Stunde sind: gut fürs Klima, gut gegen die Abhängigkeit von Russland. Wie Sicherheitspolitik und Klimapolitik hier ineinandergreifen und welche Probleme bei der Klimakonferenz COP27 in Ägypten offensichtlich werden, berichtet mein Kollege Stefan Lange aus Scharm el Scheich.
Bild des Tages:
Im ukrainischen Kramatorsk wird nach russischem Beschuss aufgeräumt: Anwohner beseitigen die Trümmer eines beschädigten Hauses.
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Die Stromtarife werden sowohl für Kunden der Grund- als auch der Normalversorgung teurer. Die Preiserhöhung wurde am Mittwoch einstimmig beschlossen.
Die DSDL erhöhen die Strompreise
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