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Krieg in der Ukraine: Das Update zum Ukraine-Krieg vom 6. Mai

Krieg in der Ukraine

Das Update zum Ukraine-Krieg vom 6. Mai

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    Das Update zum Ukraine-Krieg vom 6. Mai
    Das Update zum Ukraine-Krieg vom 6. Mai Foto: Augsburger Allgemeine

    Die ukrainische Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge eine russische Hyperschallrakete vom Typ Kinschal abgeschossen. "Ich gratuliere dem ukrainischen Volk zu einem historischen Ereignis!", schrieb

    Zuvor hatte es in der Ukraine bereits Spekulationen über einen angeblichen Abschuss gegeben. Militärblogger etwa veröffentlichten Fotos, die Trümmerteile der Rakete zeigen sollen. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht.

    Die acht Meter lange Kinschal-Rakete, deren Name auf Deutsch übersetzt "Dolch" bedeutet, ist besonders gefürchtet, weil sie extrem hoch und extrem schnell fliegen kann. Sie gilt deshalb als besonders schwer abfangbar. Sollte der ukrainischen Luftverteidigung ein solcher Abschuss tatsächlich geglückt sein, wäre das also nicht nur ein militärischer, sondern auch ein wichtiger symbolischer Erfolg.

    Der Tag: Mehr als 14 Monate nach Kriegsbeginn haben Russland und die Ukraine erneut Gefangene ausgetauscht. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, drei Piloten der russischen Luftwaffe seien "als Ergebnis eines schwierigen Verhandlungsprozesses" freigekommen. In Kiew war von 45 Soldaten die Rede, die im Gegenzug aus der russischen Gefangenschaft entlassen worden seien. Es handele sich um 42 Männer und drei Frauen, die im vergangenen Frühjahr die Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer bis zu deren Fall verteidigt hätten, schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, auf Telegram. Der Austausch unterscheidet sich insofern von vielen in der Vergangenheit, als dass bei ihnen die Zahl der zurückgekehrten Russen und Ukrainer in der Regel ungefähr gleich hoch war.

    Der kremlnahe russische Schriftsteller Sachar Prilepin ist bei einem mutmaßlichen Anschlag verletzt worden. Der 47-Jährige sei in seinem Auto in der Region Nischni Nowgorod östlich von Moskau unterwegs gewesen, als ein am Fahrzeug angebrachter Sprengsatz detonierte, meldeten mehrere staatliche russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die dortigen Behörden. Prilepins Fahrer sei getötet und der Schriftsteller selbst verletzt worden. Wenige Stunden nach dem Vorfall wurde laut Innenministerium ein Mann festgenommen, der bereits vorbestraft sein soll. Genauere Angaben machte die Behörde zunächst nicht. Es seien Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Terroranschlags eingeleitet worden, hieß es.

    In sozialen Netzwerken meldete sich eine ukrainische Bewegung namens Atesch zu Wort und deutete an, hinter dem Anschlag auf Prilepin zu stecken. Die Gruppe bezeichnet sich selbst als Partisanenbewegung von ethnischen Ukrainern und Krimtataren und hat in den vergangenen Monaten mehrere Anschläge in von Russland besetzten ukrainischen Gebieten für sich beansprucht. "Die Bewegung Atesch war seit Jahresbeginn hinter Prilepin her", hieß es in dem Text. Und weiter: "Wir hatten so ein Gefühl, dass er früher oder später in die Luft gesprengt wird." Die Glaubwürdigkeit der Mitteilung konnte zunächst nicht überprüft werden. 

    Alle Nachrichten zum Verlauf des Krieges können Sie stets in unserem Liveticker nachlesen.

    Die Lage: Wie Sie in der gestrigen Ausgabe unseres Ukraine-Updates lesen konnten, droht der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, im Streit mit Moskau über Munitionsnachschub mit einem Abzug aus der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut. Nun trifft Prigoschin eigenen Angaben zufolge konkrete Vorbereitungen für einen solchen. Er wolle ein Ablöseangebot des Chefs der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, annehmen, teilte Prigoschins Pressedienst auf Telegram mit. Kadyrow hatte zuvor erklärt, Männer seiner Truppe "Achmat" könnten die Stellungen der Wagner-Söldner übernehmen.

    Bei der angekündigten ukrainischen Offensive sieht Militäranalyst Niklas Masuhr einen geografischen Vorteil für die ukrainische Armee. Wenn sie an verschiedenen Stellen der Front vorstoße, habe sie kürzere Wege, wenn sie Truppen zur Verstärkung an Brennpunkte verlegen wolle. Die russische Armee habe längere Routen, weil sie sich nur im besetzten Territorium in südlichen und östlichen Gebieten der Ukraine bewegen kann, sagt Masuhr, Forscher am Center for Security Studies der Universität ETH in Zürich, der Deutschen Presse-Agentur.

    Bild des Tages:

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    Foto: Bernat Armangue/AP/dpa

    Zwei Frauen sitzen in Kiew auf einer Bank neben blühenden Bäumen und Panzerabwehr-Igeln in einem Park.

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    (mol/dpa)

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