Trotz der Niederlage im Kampf um die einst 70.000 Einwohner zählenden Stadt Bachmut ist die Verteidigung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg aus Sicht von Fachleuten noch lange nicht verloren. "Die Ukrainer haben über ein halbes Jahr hinhaltende Rückzugsgefechte in Bachmut mit der Absicht geführt, die russischen Kräfte nachhaltig abzunützen", sagt Joachim Krause, Chef des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel. Besonders groß ist die russische Furcht vor einer ukrainischen Offensive, die die Krim von Russland abschneidet.
Der Tag: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland für die weitere Lieferung verschiedener Verteidigungsausrüstung und Waffen gedankt. Gestärkt würden dadurch die Flugabwehr und insgesamt die Verteidigungskraft gegen den russischen Terror, sagte Selenskyj in seiner am Samstag in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Details nannte er nicht. "Heute ist ein weiterer Sanktionstag", sagte Selenskyj. Er habe 220 Firmen und 51 Personen auf die Liste derer gesetzt, die "für den Terror arbeiten".
Unterdessen erteilte die Ukraine russischen Forderungen für mögliche Verhandlungen zur Beendigung des Krieges erneut eine klare Absage. Die zivilisierte Welt müsse anerkennen, dass "Putin und seine Clique" keine legitimen Vertreter Russlands auf internationaler Bühne seien, sagte der Berater von Selenskyj, Mychajlo Podoljak. "Deshalb gibt es mit ihnen nichts zu besprechen", schrieb er im Nachrichtendienst Twitter. Russland müsse von allen internationalen Institutionen entfernt werden. "Wenn das Regime wechselt, werden wir mit den Nachfolgern sprechen."
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Die Lage: Bei der French Open ist es zu einem Eklat gekommen. Die Reaktion fällt deutlich aus. Die überraschende Reaktion des Publikums auf dem Court Philippe-Chatrier ließ gleich das erste Match zum großen Politikum werden. Unter Buhrufen und Pfiffen nicht weniger Zuschauer ging Kostjuk nach dem 3:6, 2:6 vom Platz, nur etwas Applaus mischte sich in die Unmutsbekundungen. "Was heute passiert ist, habe ich nicht erwartet. Ich habe keine Reaktion dazu, aber die Leute sollten sich ehrlich schämen", sagte die 20-Jährige am Sonntagnachmittag. "Ich will sehen, wie die Leute in zehn Jahren reagieren, wenn der Krieg vorbei ist. Ich denke, sie werden sich dann nicht gut deswegen fühlen."
Bild des Tages:
Männer inspizieren ihr Büro in Kiew, das bei einem nächtlichen Angriff durch eine Drohne beschädigt wurde. Die ukrainische Hauptstadt war einem Drohnenangriff ausgesetzt, wie lokale Beamte mitteilten.
(mit dpa)
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