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Krieg in der Ukraine: Das Update zum Ukraine-Krieg vom 30. Januar

Krieg in der Ukraine

Das Update zum Ukraine-Krieg vom 30. Januar

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    Das Update zum Ukraine-Krieg vom 30. Januar
    Das Update zum Ukraine-Krieg vom 30. Januar Foto: Augsburger Allgemeine (Grafik)

    "Ich pfeife auf diese Heimat!", sagt Maria Andrejewa im Gespräch mit unserer Reporterin in Russland. Sie sei zwar apolitisch, und als ihr man in den Krieg zog, um die Heimat zu verteidigen – gegen wen auch immer, so genau weiß Andrejewa das nicht – sei sie stolz gewesen. Aber jetzt sagt sie: "Ich will meinen Mann zurück, mit Beinen und Armen, unversehrt!"

    Andrejewa ist nicht die einzige Frau, die gegen den Kriegseinsatz in der Ukraine aufbegehrt. Als Russland sein Nachbarland überfiel, waren zunächst einige laute Gegenstimmen in Moskau zu vernehmen, etwa die Journalistin Marina Owsjannikowa, die im Fernsehen mit einem Schild gegen den Krieg protestierte. Doch die wurden im Laufe der Zeit weniger und konnten eh nie darüber hinwegtäuschen, dass die Zustimmung der Russinnen und Russen für Präsident Wladimir Putin hoch blieb und die Propaganda Erfolg zeigte, gegen die angeblichen Nazis und Feinde im Westen des Landes.

    Doch mit jedem Kriegstag, jedem Toten oder verwundeten Heimkehrer steigen auch die Opfer Russlands in diesem Krieg. Und nicht nur bei Andrejewa weicht der Stolz der Angst – Angst um geliebte Menschen, die Söhne, Männer und die Familie. Nun kämpft Andrejewa mit anderen Frauen dafür, dass russische Soldaten von der Front nach Hause kommen dürfen. Ihr Protest ist gefährlich – und für Präsident Putin unberechenbar, berichtet Inna Hartwich aus Moskau.

    Der Tag: Die vom Rüstungsboom befeuerte russischen Wirtschaft kann ihr rasantes Wachstum laut einer Prognose nicht mehr fortsetzen. "Mittlerweile operiert sie an der Kapazitätsgrenze und zeigt zunehmende Überhitzungserscheinungen", hieß es am Dienstag vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW). Laut der auf Osteuropa spezialisierten Denkfabrik expandierte die Volkswirtschaft voriges Jahr um 3,5 Prozent. Wegen der hohen Inflation und der auf 16 Prozent angehobenen Leitzinsen erwartet das WIIW dieses Jahr nur ein Wachstum von 1,5 Prozent.

    Russland hat indes nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Produktion von Raketen für seine Flugabwehrsysteme verdoppelt. Das sagte Schoigu nach Angaben seines Ministeriums am Dienstag bei der Inspektion von Rüstungsfabriken in der Stadt Jekaterinburg am Ural. Auch die Produktion von Abschussrampen der Flugabwehrsysteme S-300 und Buk sei erhöht worden. Sie sollten noch 2024 in Dienst genommen werden. Genaue Zahlen zur Produktion nannte der Minister nicht.

    Alle Nachrichten zum Verlauf des Krieges können Sie stets in unserem Liveticker nachlesen.

    Die Lage: Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hat kurz vor einem EU-Sondergipfel zu milliardenschweren Finanzhilfen für die Ukraine seine Ablehnung der aktuellen Pläne bekräftigt und Bedingungen für eine Einigung genannt. Ungarn sei bereit, Teil einer Lösung zu sein, sagte er in einem Interview des französischen Magazins "Le Point". Voraussetzung sei allerdings, dass man jedes Jahr neu darüber entscheide, ob man weiter Geld schicken wolle oder nicht.

    Vorwürfe, dass er die anderen EU-Staaten mit einem Veto erpressen wolle, wies Orban zurück und verwies dabei auch auf die im Juni anstehenden Europawahlen. Jetzt für die Ukraine 50 Milliarden Euro für den Zeitraum bis Ende 2027 fest zuzusagen, könnte den Bürgern seiner Meinung nach den Eindruck vermitteln, dass ihre Stimme keine Rolle spiele.

    Anderthalb Monate vor der Präsidentenwahl in Russland hat Sergej Baburin noch vor seiner offiziellen Registrierung seine Kandidatur für die russische Präsidentschaftswahl aufgegeben und wirbt stattdessen für eine Wiederwahl von Kremlchef Wladimir Putin. Die Wahl in Russland ist eine von vielen in diesem Jahr, bei der gleiche mehrere Dutzend Millionen Menschen ihre Stimme abgeben können. Während in Russland der Sieger mit Wladimir Putin jetzt schon so gut wie feststeht, geht es in vielen Ländern weitaus freier zu – die Ergebnisse dort dürften den Weg für die künftige globale Ordnung auf Jahre hinweg aufzeigen. Margit Hufnagel und Simon Kaminski fassen zusammen, was im Superwahljahr 2024 auf uns wartet.

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    (mit dpa)

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