Der Krieg in der Ukraine ist eines der bestimmten Themen bei Kanzler Scholz' Reise nach Indien. Doch es ist heikel: Bei der kürzlichen Abstimmung in der Vollversammlung der Vereinten Nationen enthielt sich Indien, als es um eine Verurteilung des russischen Angriffskrieges ging. Der Westen würde, dass dieses Jahr wohl an China vorbeizieht und das bevölkerungsreichste der Welt sein wird, gerne auf seine Seite ziehen. Ausdrücklich kritisieren aber kann Scholz die Enthaltung nicht. Doch in der englischen Übersetzung des Statements von Premierminister Narendra Modi taucht ein Wort zum Krieg in der Ukraine auf, das aufhorchen lässt.
Der Tag: Auf einer Demonstration zum Krieg in der Ukraine hat die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht erneut einen Stopp von Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine gefordert und Friedensverhandlungen angemahnt. Es gehe darum, "das furchtbare Leid und das Sterben in der Ukraine zu beenden", sagte sie am Samstag bei einer Kundgebung in Berlin. Zugleich gehe es darum, Russland ein Verhandlungsangebot zu unterbreiten, "statt einen endlosen Abnutzungskrieg mit immer neuen Waffen zu munitionieren". Es gelte, das Risiko einer Ausweitung des Krieges auf ganz Europa und womöglich die Welt zu bannen. Dieses Risiko sei "verdammt groß".
Zu der Demonstration hatten Wagenknecht und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer aufgerufen. Die Zahl der Teilnehmer bei der Berliner Kundgebung für Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg ist von der Berliner Polizei auf mindestens 10.000 geschätzt worden. Das sagte ein Sprecher am Samstag. Eine Sprecherin der Veranstalter sprach unterdessen von rund 50.000 Teilnehmern, es seien sehr viele Menschen gekommen.
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Die Lage: Strompreise schnellten in die Höhe, als Russland die Ukraine angriff. Ein Preisdeckel der Bundesregierung sollte die Linderung verschaffen. Doch jetzt, wo er greift, sind die Preise längst wieder gesunken – ganz von alleine. "Die Einkaufspreise der Versorger für Strom und Gas sinken, aber die meisten Bürgerinnen und Bürger profitieren davon gar nicht oder viel zu spät", warnt Unionsfraktionsvize Jens Spahn. Wegen der Staatshilfen fehle den Versorgern zudem der Druck, günstigere Preise an ihre Kunden weiterzugeben.
Bild des Tages: Kameraden knien für den gefallenen ukrainischen Soldaten Ihor Djukarjew auf dem Friedhof von Butscha nieder. Der 24-Jährige wurde im Osten von einer Panzergranate getötet.
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(mit dpa)
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