Nicht immer kam Patrick Münz rechtzeitig, als er älteren Menschen in umkämpften Städten im Donbass Essen und Wasser bringen wollte. Er ist Mitglied der Hilfsorganisation „Leave No One Behind“ und rettete Zivilistinnen und Zivilisten aus den umkämpften Städten. "Manchmal kamen wir zu spät. Sie waren schon gestorben. Wir haben in den Wohnungen nur noch Tote vorgefunden", erzählt er. Sein Konvoi evakuierte in vier Tagen 187 Menschen aus den Städten Sjeweodonezk und Lyssytschank. Jetzt verarbeitet er seine Erlebnisse bei seiner Freundin in Zypern. Doch schon bald will er in den Donbass zurückkehren.
Der Tag: Die Ukraine stellt sich auf einen länger andauernden Abwehrkrieg gegen Russland ein. Erst Ende August, nach Gegenangriffen, will der ukrainische Chefunterhändler David Arachamija die Friedensverhandlungen mit Moskau wieder aufnehmen. Dann werde sein Land eine bessere Verhandlungsposition haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besuchte am Samstag eine Frontregion im Süden der Ukraine.
Die Zivilisten in der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Sjewjerodonezk sind nach einer Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums in einer schwierigen Situation. Aus der Stadt gebe es kaum noch Wege heraus. Russland hat durch Angriffe des ukrainischen Militärs erneut ein Schiff seiner Schwarzmeerflotte verloren. Der Schlepper "Wassili Bech" sei von ukrainischen Raketen beschädigt worden. "Später wurde bekannt, dass er gesunken ist", sagte der Militärgouverneur von Odessa, Maxym Martschenko, in einer Videoansprache auf seinem Telegram-Kanal. Eine Bestätigung von russischer oder unabhängiger Seite gibt es nicht.
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Die Lage: Einen Tag hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kriegsgebiet verbracht – gemeinsam mit dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi. Die Ukraine gehöre zur europäischen Familie, sagte der Kanzler. Den Weg in die EU bezeichnete er jedoch als "voraussetzungsreich". „Der Olaf weiß natürlich genau, dass das so leicht nicht wird mit dem Beitritt. Vielleicht wird es nie etwas“, sagt jemand aus seiner Regierungstruppe. Scholz kehre mit der Gewissheit zurück, dass der eigentliche Weg noch vor ihm liege, schreiben Katrin Pribyl und Stefan Lange. Und dass der Weg zum Ende des Krieges lang sein werde.
Die Region: Viele Wochen war fraglich, ob die Artisten des Duos Paschenko an einer Reitshow in Nördlingen teilnehmen könnten. Vadym Paschenko hatte zusammen mit seiner Frau im Januar noch seine Familie in der Ukraine besucht. Dann griff die russische Armee das Land an. Seine Frau habe in letzter Sekunde noch fliehen können, Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren durften hingegen nicht mehr ausreisen. Doch jetzt steht fest: Die Artisten aus der Ukraine dürfen kommen.
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