Das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine, das eigentlich am 19. März ausgelaufen wäre, bleibt bestehen. Das teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag mit. Russland hatte zu Beginn seines Angriffskrieges monatelang Getreideausfuhren aus der Ukraine blockiert. Daraufhin kam es im Juli 2022 zur Schwarzmeer-Getreide-Initiative, die eine Freigabe der ukrainischen Häfen und einen Korridor im Schwarzen Meer für den Getreideexport vorsieht.
Durch den Ausfall der Lieferungen nach Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 sind die Lebensmittelpreise damals weltweit in die Höhe geschossen. Erdogan dankte der Ukraine, Russland und den Vereinten Nationen für ihre Bemühungen um die Aufrechterhaltung des Abkommens, das er als "von entscheidender Bedeutung für die Stabilität der weltweiten Lebensmittelversorgung" bezeichnete. Im Rahmen des Abkommens konnten bisher mehr als 800 Schiffe mit insgesamt 25 Millionen Tonnen Getreide ausfahren, sagte Erdogan. Auch für die UN war dies eine wichtige Entscheidung, denn die Vereinten Nationen haben einen Ruf zu verlieren. Außer den beiden Abkommen konnte die Organisation bislang kaum einen Beitrag leisten, um die Folgen des russischen Angriffskriegs abzumildern - von einer Lösung des Konflikts ganz zu schweigen.
Der Tag: Bundeskanzler Olaf Scholz betonte nach dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshof gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass niemand über Recht und Gesetz stehe: "Der internationale Strafgerichtshof ist die richtige Institution, Kriegsverbrechen zu untersuchen", sagte er am Samstag auf einer Pressekonferenz mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida in Tokio zu der Entscheidung. Der Haftbefehl gegen Putin war wegen der Verschleppung von Kindern aus besetzten Gebieten in der Ukraine nach Russland ergangen.
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Die Lage: Wolodymyr Selenskyj dankte in seiner Videobotschaft den ukrainischen Streitkräften für ihren Widerstand gegen die russische Invasion. Besonders hob er dabei hervor, dass die Verteidiger feindliche Stellungen zerstört hätten - und zwar in der momentan am stärksten umkämpften Stadt Bachmut. Außerdem sei die Verteidigung in diese Richtung verstärkt worden. Die Schlacht von Bachmut gilt als die bislang blutigste in dem Krieg.
Bild des Tages:
Kremlchef Putin hat der Krim zum neunten Jahrestag der russischen Annexion einen unangekündigten Besuch abgestattet.
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(mit dpa)
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