Geht der Westen bei den Waffenlieferungen für die Ukraine einen Schritt weiter? Bislang werden keine Schützen- oder Kampfpanzer geliefert. Die Vorstöße der ukrainischen Armee scheinen nun ein Momentum geschaffen zu haben: Die Generalstaatschefs der Nato treffen sich aktuell in Estlands Hauptstadt Talinn. Und Estlands Staatspräsident Alar Karis machte am Vorabend des Treffens klar, was er sich erwartet: "Genau jetzt ist die Zeit, um sicherzustellen, dass die Ukraine auf diesen ersten Erfolgen auf dem Schlachtfeld weiter aufbauen kann", sagte er vor den Teilnehmern.
Rhetorische Vorstöße in diese Richtung kommen von Bundeskanzler Olaf Scholz indes nicht. Er bleibt dabei: Es werde keinen deutschen Alleingang bei Panzerlieferungen geben, sagte er im Interview mit dem Deutschlandfunk - erneut ohne zu sagen, wie seine Vision einer gemeinsamen Strategie aussehen würde.
Der Tag: US-Präsident Joe Biden hat Russland vor dem Einsatz von Atomwaffen gewarnt. "Sie würden in der Welt noch mehr zum Ausgestoßenen werden, als sie es je waren", sagte er im Interview-Format "60 Minutes", das am Sonntag ausgestrahlt werden soll. Außerdem kündigte er an, dass sich die Rolle der USA im Falle eines Atomwaffen-Einsatzes verändern würde: "Es würde das Gesicht des Krieges verändern, wie nichts anderes seit dem Zweiten Weltkrieg."
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Die Lage: Die Energiekrise stellt auch Unternehmen in Augsburg vor Herausforderungen, die es in dieser Dimension sogar während Corona-Lockdowns nicht gegeben hat. Preise für Strom und Gas haben sich vervielfacht. Andrea Wenzel hat sich bei Betrieben in Augsburg umgehört - bei Bäckereien, der Riegele-Brauerei und einer Großwäscherei.
Zudem haben die Stadtwerke Augsburg die Gas-Preise ab November deutlich erhöht. Für einen Durchschnittshaushalt wird es mehr als 1000 Euro pro Jahr teurer.
Das Foto des Tages: Noch ist von den Leichenfunden im befreiten Isjum nicht viel bekannt. Doch die Fotos, die heute übermittelt wurden, sind bedrückend: Unser Foto zeigt ukrainische Rettungskräfte, die die Leiche eines Zivilisten während der Exhumierung in Isjum aus einem Grab holen. Die ukrainischen Behörden entdeckten dort ein Massengrab, das Hunderte von Gräbern enthielt. Es war nicht klar, wer in vielen der Gräber begraben war oder wie alle von ihnen starben, obwohl Zeugen und ein ukrainischer Ermittler sagten, dass einige erschossen wurden und andere durch Artilleriebeschuss, Minen oder Luftangriffe getötet wurden.
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