Die Bilder aus Irpin im März haben den internationalen Blick auf den Krieg verändert. Die russische Armee hatte ihren Versuch, Kiew einzunehmen, aufgegeben und nach dem Rückzug wurde deutlich, welche Verbrechen im besetzten Gebiet begangen worden sind. Besonders eindrückliche Bilder kamen aus dem Kiewer Vorort Irpin, in dem Spuren von Hinrichtungen sichtbar wurden. Seitdem ist die westliche Unterstützung der Ukraine entschiedener geworden.
Aber wie sieht es jetzt, ein halbes Jahr später, in dem Ort selbst aus? Unser Redakteur Fridtjof Atterdal war dort und hat Einwohner und Hilfsorganisationen begleitet, die versuchen, den Ort, der immer noch verbrannt riecht, notdürftig vor dem Winter wieder bewohnbar zu machen. Die komplette Reportage finden Sie hier.
Der Tag: Russland verschleppt weiter Menschen aus den besetzten Gebieten in der Ukraine. Die Denkfabrik "Institute for the Study of War" schreibt in einem Bericht, dass russische Behörden entsprechende Deportationen selbst bestätigen. So werden ukrainische Kinder zur Adoption an russische Familien vermittelt. Diese Praxis würde, sollte sie sich so bestätigen, einen Verstoß gegen die Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermordes darstellen, schreibt die Denkfabrik weiter.
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Die Lage: Corona, Krieg in der Ukraine, Energieknappheit: Wie können Entscheidungsträger in Krisen besser reagieren? Redakteur Markus Bär hat sich mit einem Krisenforscher unterhalten, der sagt: Es gibt sogar eine DIN-Norm für gute Entscheidungen im Krisenfall - aber „häufig wird zu spät entschieden“.
Foto des Tages: Andrij Melnyk war ein heftig umstrittener ukrainischer Botschafter. Die einen kritisierten ihn wegen seines aggressiven Tonfalls gegenüber Deutschland und dessen Politikern (Bundeskanzler Scholz bezeichnete er als "beleidigte Leberwurst"). Die anderen schreiben ihm große Verdienste zu, die deutsche Politik aus einer Trägheit gerissen und von mehr Waffenlieferungen überzeugt zu haben. Jetzt wurde er aus der Botschaft abberufen und wird künftig im ukrainischen Außenministerium tätig sein. Unser Foto zeigt ihn an der ukrainischen Grenze, die er am Samstagabend überquert hat.
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