Nun ist es offiziell: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Sonntag erstmals seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nach Deutschland kommen. Regierungkreise in Berlin bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass der Besuch stattfinden wird. Zunächst blieb allerdings offen, ob Selenskyj schon am Samstagabend oder erst am Sonntag eintreffen wird. Genauere Informationen darüber, wie der Besuch ablaufen soll, sind bisher nicht bekannt.
Der Tag: Vor seinem Besuch in Berlin hat Selenskyj Rom einen Besuch abgestattet. Dort hat er sich unter anderem mit Regierungschefin Giorgia Meloni getroffen, die ihn als "meinen Freund" bezeichnete, dem sie bei der Verteidigung gegen den russischen Einmarsch zur Seite stehe, "so lange es nötig ist und darüber hinaus".
Etwas weniger deutlich dürfte die Positionierung von Papst Franziskus ausgefallen sein, mit dem Selenskyj ein rund 40-minütiges Gespräch geführt hat. Der ukrainische Präsident hat den Papst dazu aufgefordert, Russlands Verbrechen im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Das berichtete Selenskyj auf Twitter. "Opfer und Aggressor können nicht gleichgesetzt werden", ergänzte er.
Franziskus hatte in den Monaten seit dem russischen Angriff mehrmals den Unmut von Ukrainern auf sich gezogen, weil er versucht hatte zu vermeiden, Kriegsparteien direkt anzusprechen und zu kritisieren. Er meinte: Nur so könne man neutraler Vermittler für den Frieden sein. Selenskyj zeigte sich dennoch dankbar für die Anteilnahme des Papstes am Leid von Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern.
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Bild des Tages:
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft im Vatikan Papst Franziskus. Von Franziskus waren die Ukrainer nicht immer begeistert. Politiker wie Selenskyj oder der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hätten es beispielsweise auch gern gesehen, wenn Franziskus deren Einladung nach Kiew angenommen hätte. Dies hätte ein Signal sein sollen. Nun ist Selenskyj stattdessen nach Rom gereist.
Die Lage: Die Bundesregierung hat der Ukraine weitere Waffenlieferungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro zugesagt. Damit würde sich die deutsche Waffenhilfe seit Beginn des Krieges im Februar 2022 nahezu verdoppeln. Geplant sind 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und 4 Flugabwehrsysteme Iris-T-SLM, die bereitgestellt werden sollen, wie das Verteidigungsministerium am Samstag in Berlin mitteilte.
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(mit dpa)
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