Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die Ausbildung von Soldaten aus der Ukraine an Artilleriesystemen auf deutschem Boden angekündigt.
"Wir arbeiten gemeinsam mit unseren amerikanischen Freunden bei der Ausbildung von ukrainischen Truppen an Artilleriesystemen auf deutschen Boden", sagte sie am Dienstag auf dem US-Militärstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein laut vorab verbreitetem Redemanuskript. Lambrecht nimmt dort an einer von den USA initiierten Ukraine-Konferenz teil.
Sie kündigte zudem an, gemeinsam mit den Niederlanden ukrainische Soldaten an Panzerhaubitzen auszubilden und Munition für die Ukraine bereitzustellen. "Denn wir wissen alle, dass in diesem Konflikt Artillerie ein wesentlicher Faktor ist."
Im Zusammenhang mit Hilfe für die Ukraine habe es "in den vergangenen Wochen auch Kritik an Deutschland gegeben", sagte Lambrecht. "Die Zahlen sprechen aber eine andere Sprache." So habe man entschieden, dass Deutschland die Lieferung von Gepard-Flugabwehrpanzern an die Ukraine ermöglichen wird.
"Wir beobachten mit großem Entsetzen, mit welcher Brutalität und mit welchem Vernichtungswillen Russland in diesem Krieg gegen die Ukraine vorgeht", sagte die Ministerin laut Manuskript. Das Russland von Präsident Wladimir Putin habe sich "damit aus dem Kreis der zivilisierten Nationen verabschiedet". Sie freue sich, dass von dem Treffen in Ramstein "ein weiteres ganz wichtiges Signal unserer Solidarität mit der Ukraine" ausgehe.
USA: Internationale Unterstützung über Krieg hinaus
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte der Ukraine internationale Unterstützung auch über den russischen Angriffskrieg hinaus zu. "Wir sind hier, um der Ukraine zu helfen, den Kampf gegen Russlands ungerechte Invasion zu gewinnen und die Verteidigung der Ukraine für die Herausforderungen von morgen aufzubauen", sagte er am Dienstag auf dem US-Militärstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein.
Austin hatte dort 40 Staaten zu einer Ukraine-Konferenz eingeladen, an der etwa auch Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und ihr ukrainischer Kollege Olexij Resnikow teilnahmen.
Die Bedeutung von Russlands "imperialer Aggression" gehe über die Ukraine und über Europa hinaus, sagte Austin. Die Invasion sei eine Herausforderung für jeden freien Menschen überall. Hingegen sei der Widerstand der Ukraine eine Inspiration für die freie Welt. Der russische Präsident Wladimir Putin habe sich nie vorstellen können, dass die Welt so geeint hinter der Ukraine zusammenkommen könnte. Zu den Teilnehmern zählt auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Ein Ziel der Beratungen sei die dauerhafte Sicherheit und Souveränität der Ukraine, hieß es. US-Angaben zufolge soll es etwa um den Verteidigungsbedarf der Ukraine gehen - über den aktuellen russischen Angriffskrieg hinaus.
Russland führt seit dem 24. Februar einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Als Reaktion verhängten europäische Staaten sowie die USA beispiellose Sanktionen gegen Moskau.
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