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Foto: Fabian Sommer, dpa
Foto: Fabian Sommer, dpa

Gesundheits-Apps auf Rezept werden einer Studie der Techniker Krankenkasse zufolge besonders oft von Frauen genutzt.

Krankenkasse
30.03.2022

Gesundheits-Apps sind oft teurer als der Arzt

Von Michael Pohl

Viele Gesundheits-Apps sind teilweise teuer als eine klassische Therapie beim Arzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Techniker Krankenkasse.

Eineinhalb Jahre nach Einführung von Gesundheits-Apps auf Rezept fällt eine erste Bilanz des medizinischen Therapieservice fürs Smartphone aus Sicht der Krankenkassen ernüchternd aus. Laut der Techniker Krankenkasse fallen die unter anderem zur Therapie von Rückenleiden verschriebenen Apps sogar teurer aus als eine klassische Therapie. „Es ist ein Unding, dass die Preise im ersten Jahr quasi frei festgesetzt und sogar erhöht werden können“, kritisierte TK-Chef Jens Baas, der eine erste Studie seiner Krankenkasse über die Nutzung des digitalen Angebots vorstellte.

Laut einer Krankenkassen-Studie sind Gesundheits-Apps sind ein Nischenangebot

So erhöhte sich der durchschnittliche Preis für eine App-Therapie von Oktober 2020 bis März 2022 von 329 auf 456 Euro um fast 40 Prozent, ohne dass oft ein Nutzennachweis vorliege. Der TK-Studie zufolge sind die Apps ein kleines Nischenangebot: Von den knapp elf Millionen TK-Versicherten wurden sie lediglich 19.000 Mal verschrieben und in Anspruch genommen. Am häufigsten verschrieben wurden die digitalen Unterstützungs-Apps bei Rückenschmerzen, Tinnitus und Migräne. Zwei Drittel der Rezepte wurden an Frauen ausgestellt.

Entgegen mancher Erwartungen richte sich die Nachfrage nach den Apps nicht nach dem Alter. „Jüngeren werden die Apps seltener verschrieben, weil weniger von ihnen an den Krankheiten leiden, die die Apps therapieren“, sagte Baas. Das Durchschnittsalter liege bei 45,5 Jahr. Die Kassen übernehmen ein Jahr die Kosten, danach müssen die Hersteller nachweisen, dass ihre App die Versorgung verbessert.

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