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Kommunalwahlen: OB-Wahl in Pirna: Wo die AfD bereits Bürgermeister stellt

Kommunalwahlen

OB-Wahl in Pirna: Wo die AfD bereits Bürgermeister stellt

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    Im sächsischen Pirna könnte Tim Lochner am Sonntag zum ersten Oberbürgermeister der AfD gewählt werden.
    Im sächsischen Pirna könnte Tim Lochner am Sonntag zum ersten Oberbürgermeister der AfD gewählt werden. Foto: Sebastian Kahnert, dpa (Archivbild)

    Die Schlagzeile über den ersten Bürgermeister, Oberbürgermeister oder Landrat der AfD hat in diesem Jahr wiederholt für Aufmerksamkeit gesorgt. Tatsächlich werden seit 2023 eine Kommune und ein Landkreis in Deutschland von Politikern der in Teilen rechtsextremen Partei regiert. Doch auch über aussichtsreiche oder knapp verpasste AfD-Wahlsiege wurde oft genug berichtet. An diesem Sonntag gilt das für die Stadt Pirna in Sachsen. 

    Tim Lochner könnte dort als erster Oberbürgermeister der AfD in Deutschland gewählt werden. Für den 53-jährigen Tischlermeister stimmten bereits im ersten Wahlgang 32,89 Prozent. Mit 23,22 und 20,25 Prozent abgeschlagen auf den Plätzen zwei und drei lagen Mitte November Ralf Thiele von den Freien Wählern und Kathrin Dollinger-Knuth von der CDU. Zwei weitere Kandidaten treten an diesem Sonntag nicht mehr an, unterstützen aber die CDU-Kandidatin. Bei der Stichwahl reicht eine einfache Mehrheit. Wegen des kleineren Bewerberfeldes können schon 35 Prozent der Stimmen für das Mandat reichen.

    AfD-Bürgermeister und Landrat in Sachsen-Anhalt und Thüringen

    In Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt wurde bereits gewählt. Am 2. Juli wurde Hannes Loth in der Gemeinde zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister der AfD gewählt. Der 42-Jährige setzte sich in der Stichwahl im Juli gegen den parteilosen Kandidaten Nils Naumann durch. 51,13 Prozent der Wahlberechtigten stimmten für ihn. Bereits in der ersten Runde konnte Loth 40,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler überzeugen.

    Ein vergleichbarer Sieg mit Symbolwert gelang der AfD im südthüringischen Sonneberg. Robert Sesselmann ist seit dem 25. Juni erster AfD-Landrat. Auf ihn fielen 52,8 Prozent der Stimmen in der Stichwahl – noch einmal 5,4 Prozentpunkte mehr als im ersten Durchgang.

    Zweimal waren AfD-Kandidaten nahe am Amt des Oberbürgermeisters

    Nur wenige Wochen später schien auch das Amt des Oberbürgermeisters in greifbarer Nähe für die AfD. In Nordhausen, ebenfalls in Thüringen, galt Jörg Prophet als Favorit für den Wahlsieg. Im ersten Durchgang lag der 61-Jährige mit 42,1 Prozent der Stimmen deutlich vor seinem Kontrahenten und Amtsinhaber Kai Buchmann, der 23,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler überzeugte. Doch es kam anders und der parteilose Buchmann gewann die Stichwahl am 24. September mit 54,9 Prozent deutlich vor Prophet, der überraschend nur 45,1 Prozent der Stimmen für sich verzeichnen konnte.

    Mit einem vergleichbaren Ergebnis musste sich AfD-Parteikollege Henning Dornack geschlagen geben. Am 9. Oktober hatte der 61-Jährige große Chancen, die Wahl zum Oberbürgermeister von Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt zu gewinnen. Mit 33,76 Prozent hatte sich Dornack im ersten Wahlgang durchgesetzt. Bei der Stichwahl erhielt er dennoch nur 46,18 Prozent der Stimmen und Amtsinhaber Armin Schenk von der CDU setzte sich mit 53,82 Prozent durch.

    Nicht zuletzt wegen der häufig niedrigen Wahlbeteiligung im ersten Durchgang sind die Ergebnisse von Kommunalwahlen besonders schwierig zu prognostizieren. Und auch für diesen Sonntag in Pirna riefen mehrere Initiativen zu einer breiteren Wahlbeteiligung auf.

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