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Kommentar zum Rücktritt der Missbrauchsbeauftragten: Zweifel an Aufarbeitungswillen im Bistum Augsburg

Kommentar

Umgang mit Missbrauch: Bistumsspitze muss sich dringend hinterfragen

Daniel Wirsching
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    Augsburgs Bischof Bertram Meier: Der Rücktritt von zwei Missbrauchsbeauftragten muss ihm zu denken geben.
    Augsburgs Bischof Bertram Meier: Der Rücktritt von zwei Missbrauchsbeauftragten muss ihm zu denken geben. Foto: Nicolas Armer, dpa (Archivbild)

    Dass es bei der Aufklärung und Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in Reihen der katholischen Kirche noch immer nicht läuft, wie es laufen sollte, könnte und vor allem müsste – das ist bitter, und zwar in erster Linie für die Betroffenen.

    Das zeigt auch der jüngste Vorfall aus dem Bistum Augsburg. Wenn, wie dort, gleich zwei von drei unabhängigen Missbrauchsbeauftragten, die ja unter anderem zur Unterstützung Betroffener da sind, völlig desillusioniert hinschmeißen – dann muss das den Verantwortlichen zu denken geben, allen voran der Bistumsspitze. Es wirft vor allem auch ein schlechtes Licht auf Bischof Bertram Meier und bisherige Äußerungen zum Thema von ihm.

    Einmal mehr müssen Missbrauchsopfer am Aufarbeitungswillen der katholischen Kirche zweifeln

    Die Bistumsleitung muss die Kritik nun annehmen und sich dringend hinterfragen: Wie ernst nimmt sie es mit der Unabhängigkeit der "unabhängigen" Stellen, auf die sie zum Zweck der Aufklärung und Aufarbeitung erklärtermaßen setzt? Wie gerecht wird sie eigenen Transparenz-Versprechen? Wie empathisch und verantwortungsvoll geht sie mit Betroffenen um?

    Dass diese einmal mehr Grund dazu haben, an der Ernsthaftigkeit kirchlicher Aufarbeitungsbemühungen – auch im Bistum Augsburg – zu zweifeln, ist ein weiterer Skandal in diesem Jahrhundert-Skandal.

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