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Kommentar zu Donald Trump: Und er bewegt sich doch

Kommentar

Und er bewegt sich doch

Rudi Wais
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    Donald Trump, die USA und China: Wer bewegt sich zuerst?
    Donald Trump, die USA und China: Wer bewegt sich zuerst? Foto: glomex

    An der Börse wird Zukunft gehandelt - und die feierte am Mittwochabend die Ankündigung von Donald Trump, den meisten amerikanischen Handelspartnern eine Zollpause von 90 Tagen einzuräumen. Offenbar sieht der US-Präsident allmählich ein, dass er mit seiner aggressiven Zollpolitik auch seinem eigenen Land schadet. Die Altersvorsorge von Millionen von Amerikanern steckt in großen Pensionsfonds, die mehrere Billionen Dollar verwalten und deren Depots in den vergangenen Tagen zusammengeschmolzen sind wie die letzten Schneereste in den Rocky Mountains.

    Der Konflikt mit China allerdings bleibt eine offene Flanke - auf beiden Seiten. US-Konzerne wie Apple, Tesla, Intel oder Nike lassen große Teile ihrer Produktion in China fertigen und leiden nun ebenfalls unter dem Zollregime ihres Präsidenten, der die Zölle für China jetzt noch einmal drastisch erhöht hat. Bisher haben sie von den Kostenvorteilen in China und den etablierten Lieferketten profitiert, nun müssen sie ihre Abhängigkeiten neu überdenken. Apple, zum Beispiel, hat in den vergangenen Tagen Flugzeuge voller iPhones aus China in die USA geschickt, um die Lager dort noch vor Inkrfattreten der Importzölle zu füllen.

    Peking schadet sich mit seinen Gegenzöllen selbst

    Gleichzeitig wird allerdings auch China seine Strategie selbstkritisch hinterfragen müssen. Mit ihren hohen Gegenzöllen und dem massenweisen Verkauf von amerikanischen Staatsanleihen hat die Regierung in Peking den Konflikt noch weiter eskalieren lassen. Wie lange das Regime diese Konfrontation durchhält? Unklar. China hat noch viel mehr zu verlieren als die USA - ein Schritt auf Trump zu hätte dabei nicht nur auf die wechselseitigen Handelsbeziehungen deeskalierende Wirkung, sondern möglicherweise auch für den großen Rest der Weltwirtschaft.

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    12 Kommentare
    Richard Markl

    Die Frage ist doch, kann man überhaupt auf Trump zugehen. Bis jetzt hat es noch keiner geschafft etwas zu erreichen, nicht die Südkoreaner, die Japaner, die EU und auch die Schweizer nicht, obwohl sie Angebote gemacht haben. Das könnte daran liegen, dass Trump meint, dass die Zölle sein Haushaltsdefizit finanzieren könnten. Das ist eine gigantische Summe, die in den nächsten Jahren fehlt. Vielleicht stellt er es sich so vor, dass er die Zölle etwas runterfährt, aber die Staaten dann einfach mal jeweils ein paar Milliarden pro Jahr zahlen. Im Wahlkampf hat er getönt, dass die Zölle den Haushalt ausgleichen und die Steuern gesenkt werden könnten. Immer die selbe Logik. Die Mexikaner zahlen für die Mauer an der Grenze, etc. Also sozusagen, die Ausländermaut der CSU, aber hier für Profis, den großen Mafiapaten. So stellt sich Trump das mit den Zöllen vor. Bis die Arbeitsplätze alle bei ihm in USA sind, dauert es viel zu lange.. Die Zölle bleiben mit einem hohen Basissatz.

    Gerd Reim

    Nun ja, die Aussage "...hat die Regierung in Peking den Konflikt noch weiter eskalieren lassen." kann durchaus mit großen Fragezeichen versehen werden. Und aus welchen Gründen Sie denken, dass China mehr zu verlieren hätte als die USA? Denken Sie wirklich, dass sich China von Trump und dessen Zölle einschüchtern oder bedrohen lassen wird?

    Johann Storr

    Da sieht man am Beispiel von Trump was passiert, wenn die „Umwäzer“ die Macht haben. Derzeit wünschen sich ja wohl viele Deutsche auch einen Trump für Deutschland (AfD bei bald 25%), der uns in den Untergang führt, damit ein neues 1000-jähriges starkes Deutschland entstehen kann (Höcke Zitat). Nur ein starkes und geeinigtes Europa kann uns vor dem Wahnsinn retten, mit Nationalisten hat Trump ein leichtes Spiel.

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    Wolfgang Leonhard

    Ich glaube nicht, dass die Anhänger der AfD daraus lernen, denn sie werden Trump glauben, der natürlich behaupten wird, er habe das alles so geplant. Im Streit mit China manövriert sich Trump immer mehr in die Sackgasse. Rudi Wais irrt, wenn er glaubt, die Chinesen hätten mehr zu verlieren als die USA. Trump ist im Begriff, das Ende der amerikanischen Vorherrschaft einzuleiten. Wir Europäer können dem nun gelassen zusehen und die Zeit für das Knüpfen von neuen Bündnissen nutzen.

    Franz Xanter

    Eine leider falsche Schlussfolgerung durch Herrn Wais. Der "Schritt auf Trump zu ..." ist in dieser Situation, wie auch durch die EU propagiert, genau verkehrt. Absichten des Herrn Trump sind, abgesehen von der vollkommenen Unlogik seines Handelns, die Unterwerfung und letztliche Erfolge durch ihn. Scheinbar hat man aus den vergangenen Monaten, auch rückblickend auf seine letzte Amtszeit, nichts gelernt. Nur geeintes gemeinsames Handeln wäre jetzt richtig und erforderlich, aber auch in diesem Punkte sind die Vertreter der EU weit entfernt als geeint.

    Klaus Axmacher

    Die Chinesische Wirtschaft ist stabiler und flexibler als die Amerikanische. Die Chinesischen Bürger stecken Entbehrungen besser weg - auch, weil ihnen der Staat keine andere Wahl läßt. Die Amerikaner neigen viel mehr und schneller dazu erfolglose Politiker auszutauschen - auch, weil es ihre Demokratie möglich macht.

    Wolfgang Boeldt

    Wenn ich schon wieder mal von Untergangszenarien lese ... na ja. Man müsste mal die Importe/Exporte beider Länder etwas genauer untersuchen. Beiede Nationen weeden vermutlich nach kostengünstigeren Substitutionsgütern und Substitutionsmärkten Ausschau halten. Sei's wie's wolle. Ich vermute, daß China nicht so schnell kleinbei gibt. Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.

    Johann Storr

    Die Kurse sprangen runter und rauf. Da konnten die Schleimer und Günstlinge um Tramp zuerst Aktien teuer verkaufen, auf fallende Kurse wetten und vor seiner Zollrücknahme billig Aktien kaufen. Da wurde von denen vielleicht ein paar Milliarden Dollar Gewinn auf Kosten der Altersfonds der normalen US Amerikaner gemacht. Das ist oft so, dass bei plötzlichen Kurssprüngen die Megareichen hinterher noch reicher sind, die Normalos haben dann weniger, irgendwo muss das Geld ja herkommen.

    Wolfgang Boeldt

    Tja - wer was von der Materie versteht ist halt auf der Gewinnerseite... :=)

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    Wolfgang Leonhard

    Insiderhandel ist nur denen möglich, die wissen, was als Nächstes passiert. Jede Wette, dass Trump und sein Umfeld abkassiert haben.

    Maria Reichenauer

    Herr Boeldt, das ist kein Know-How, das ist Manipulation. Und zwar in großem Stil. Das dürfte für Trump Unterhaltungswert haben, aber Verunsicherung an den Börsen ist Gift für seriöse Anleger. Aber das alles wissen Sie als Fachmann auf allen Gebieten ja am besten.

    Wolfgang Leonhard

    Trump prahlt jetzt ganz offen mit milliardenschwerem Insiderhandel. Das wird aber keine Konsequenzen haben, weil das Justizministerium und das FBI mittlerweile gleichgeschaltet sind. Viele Anleger haben panisch verkauft und Milliarden verloren, einzelne Insider aus Trumps Umfeld haben sich an ihnen bereichert.

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