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Kommentar: Lambrecht ist in der "Zeitenwende" die richtige Verteidigungsministerin

Kommentar

Lambrecht ist in der "Zeitenwende" die richtige Verteidigungsministerin

Stefan Lange
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    Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (bei ihrem Antrittsbesuch bei der Marine im Marinestützpunkt Warnemünde.
    Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (bei ihrem Antrittsbesuch bei der Marine im Marinestützpunkt Warnemünde. Foto: Bernd Wüstneck, dpa

    Folgt man den Erzählungen heutiger Regierungsmitglieder, dann gab es in den Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP genau zwei Ministerien, die keine Partei wirklich haben wollte: Das Verkehrsministerium und das Verteidigungsministerium. Beide Resorts gelten als schwierig und stehen in dem Ruf, der Chefin oder dem Chef kaum Luft zur Profilierung zu lassen. Vor allem das Verteidigungsministerium schleppt viele Altlasten mit sich herum. Modernität und Traditionsbewusstsein, Zivilisten und Uniformierte müssen unter einen Hut gebracht werden. Auch Amtsinhaberin Christine Lambrecht soll sich dem Vernehmen nach nicht gerade um den Job gerissen haben. Derzeit, soweit man es nach noch nicht einmal 100 Tagen im Amt sagen kann, ist die SPD-Politikerin auf dem Posten genau richtig.

    Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) fährt bei ihren Besuch der Panzerlehrbrigade 9 im niedersächsischen Munster in einem Panzer mit.
    Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) fährt bei ihren Besuch der Panzerlehrbrigade 9 im niedersächsischen Munster in einem Panzer mit. Foto: Philipp Schulze, dpa

    Lambrecht ist nicht vom Fach? Geschenkt. Ihre Vorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) war es nicht, sie hatte im Gegensatz zur ehemaligen Justizministerin Lambrecht nicht einmal Erfahrung als Bundesministerin. Peter Struck gilt immer noch als einer der beliebtesten Verteidigungsminister überhaupt, auch der verstorbene SPD-Politiker war fachfremd, hatte keinen Wehrdienst geleistet.

    Lambrecht bringt Ruhe in die "Zeitenwende"

    Die von Kanzler Olaf Scholz ausgerufene „Zeitenwende“ lässt bei vielen Militärs die Augen glänzen. Noch mehr Geld, noch mehr Waffen, noch mehr Munition – das freut das Soldatenherz. In seinem Tagesbefehl vom Dienstag bejubelt Generalinspekteur Eberhard Zorn bereits eine deutsche Armee, die zur „hochintensiven Gefechtsführung“ in der Lage ist. Während die gesellschaftliche Debatte über die künftige Rolle der Bundeswehr noch gar nicht begonnen hat, scheinen sie einige Bürger in Uniform bereits abgehakt zu haben.

    Das erfordert eine Ministerin, die Leitplanken setzt und die Debatte mit ihren vielfältigen Aspekten – mehr Bewaffnung, Wiedereinführung der Wehrpflicht, Stärkung der Landesverteidigung und einiges mehr – in geordnete Bahnen lenkt. Der Ukraine-Krieg und die mögliche Bedrohung anderer europäischer Staaten verursachen genug Unruhe in den Köpfen. Was es da jetzt gar nicht braucht, wäre eine hitzköpfige Ressortchefin.

    Alle Informationen zur Eskalation erfahren Sie jederzeit in unserem Live-Blog zum Krieg in der Ukraine.

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