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Kommentar: Wenn Politik die Musik kapert: Israel-Hass beim ESC

Kommentar

Wenn Politik die Musik kapert: Israel-Hass beim ESC

Rudi Wais
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    Eden Golan geht für Israel beim ESC in Malmö an den Start.
    Eden Golan geht für Israel beim ESC in Malmö an den Start. Foto: Ran Yehezkel/ESC/EBU, dpa

    Am Ende triumphierte die Musik – zum Glück. Was sich am Donnerstag rund um den Auftritt der israelischen Sängerin Eden Golan bei der Vorausscheidung zum europäischen Gesangswettbewerb ESC abgespielt hat, ist mit skandalös noch freundlich umschrieben. Eine junge Frau, die von einer Hundertschaft der Polizei beschützt werden muss, um auftreten zu können: Die Proteste gegen die Teilnahme der 20-Jährigen und die Forderung, Israel vom ESC auszuschließen, folgen im Kern dem gleichen Muster wie die Unruhen an amerikanischen und europäischen Universitäten – Antisemitismus und Israel-Hass, gehüllt in den Mantel der Demonstrationsfreiheit.

    Israel-Hass beim ESC: Greta Thunberg ist mittendrin

    Und mittendrin: Greta Thunberg, bisher "nur" eine Ikone der Klimabewegung, längst aber zu einem freien Radikal der globalen Linken geworden. Mit anderen Demonstranten skandierte sie : "Sinwar, we will not let you die." Auf Deutsch: "Sinwar, wir lassen Dich nicht sterben." Mit dieser Hymne gemeint ist Jihia al-Sinwar, der Anführer der Hamas in Gaza, einer der skrupellosesten Terroristen weltweit und im Nahen Osten, besser bekannt als "Schlächter von Chan Junis", der Stadt im Gazastreifen, aus der er stammt. Der mehrfache Mörder Sinwar gilt als der Drahtzieher der Massaker vom 7. Oktober und ist im Moment der von Israel wohl meistgesuchteste Mann – aber das blenden die vermeintlichen Palästinenserversteher in Malmö großzügig aus, weil es nicht in ihr krudes Weltbild passt.

    Eden Golan hat es trotzdem ins Finale des ESC geschafft. Würde sie an diesem Samstag gewinnen – es wäre auch ein Triumph der Musik über den Judenhass.

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