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Kommentar: Was in der hitzigen Debatte über die Witwenrente übersehen wird

Kommentar

Was in der hitzigen Debatte über die Witwenrente übersehen wird

Michael Stifter
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    Monika Schnitzer hat eine wilde Diskussion über die Witwenrente ausgelöst.
    Monika Schnitzer hat eine wilde Diskussion über die Witwenrente ausgelöst. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Die Debatte um die Witwenrente zeugt von mangelnder Diskussionskultur. Die Chefin der Wirtschaftsweisen rät also, die Witwenrente in ihrer derzeitigen Form abzuschaffen. Auch wenn Monika Schnitzer betont, nur ihre persönliche Meinung kundzutun, muss ihr klar sein, dass der Vorschlag aufgrund ihrer Position Bevölkerung und Politik in helle Aufregung versetzen wird. Das ist selten eine gute Basis für etwas Neues. 

    Die Witwenrente soll nicht ersatzlos gestrichen werden

    So rollt nun die Empörungswelle, noch ehe sich jemand die Idee so richtig angeschaut hat. Und: Millionen Menschen werden verunsichert. Ohne Not. Denn erstens soll die Witwenrente natürlich nicht ersatzlos wegfallen. Und zweitens wären die Hinterbliebenen von heute oder morgen nicht betroffen. 

    Die Reformidee zielt auf Paare ab, die ihre Ehe noch vor sich haben. Nur das nimmt in der Aufregung kaum jemand wahr. Fakt ist: Auch die bisherige Witwenrente hat Schwachpunkte – etwa, dass sie für den Partner oder die Partnerin mit dem geringeren Einkommen nicht gerade Anreize setzt, mehr zu arbeiten. Schlecht für Rentenkasse und Fachkräftemangel. 

    Zudem wäre die Praxis, dass von beiden Eheleuten erworbene Ansprüche je hälftig auf beide verteilt werden, ein Fortschritt für die Gleichberechtigung. Doch über all das wird kaum gesprochen. Stattdessen vor allem Getöse.

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