Damit dürfte Wladimir Putin nicht gerechnet haben. Seine „militärische Spezialoperation“, wie der Machthaber den Krieg propagandistisch verkauft, ist unversehens auf russisches Territorium übergeschwappt – mit all der Zerstörung und menschlichem Leid. Im Westen wird der Vorstoß ukrainischer Truppen mit gemischten Gefühlen verfolgt. Fürchten die einen eine Eskalation des Konflikts, hoffen die anderen, dass die Attacke psychologische und militärische Wirkung entfaltet, die dazu beitragen könnte, den langsamen, aber stetigen Vormarsch der Moskauer Expansionstruppen im Osten der Ukraine aufzuhalten.
Ukrainischer Vorstoß auf die Region Kursk: Offensive wirft bei Verbündeten Fragen auf
Völkerrechtlich ist der Vormarsch eines angegriffenen Staates gegen Gebiete des Aggressors gedeckt. Dennoch wird der Einsatz westlicher, wohl auch deutscher Waffen Fragen nach Intensität und Umfang der Offensive aufwerfen – auch in Paris, Berlin oder Washington. Die Absprachen, wann Panzer oder andere Systeme gegen Russland auf russischem Boden genutzt werden dürfen, sind interpretierbar. Selenskyj wird klug abwägen müssen, inwieweit er riskieren will, die Unterstützung des Westens zu gefährden.
Der Westen nimmt es als gegeben hin, dass der Kriegsverbrecher Putin seit über zwei Jahren die Ukraine bombardiert, Menschen tötet und wichtige Versorgungsgüter zerstört. Warum also soll es der Ukraine nicht auch erlaubt sein, ihrerseits russische Gebiete mit vom Westen gelieferten Waffen anzugreifen? Russland zerstört systemathisch ganze Städte in der Ukraine, ohne dass der Westen groß darauf reagiert hätte. Aber bei der Ukraine würde man sich jetzt hintergangen fühlen, weil die es wagt, auch mal im Land des Aggressors ein Zeichen zu setzen? Ich nenne so etwas scheinheilig, auch wenn es vornehm mit Diplomatie umschrieben wird.
Die Kreml-Kretine bekommen nun ihr Bumerang zurück. Aber es geht halt um Gas, Öl und Lithium in der Ukraine, die lästigen Bewohner müssen Platz für das 4. Reich machen bzw. werden sie umgebracht.
Es wird sich noch zeigen, ob dem UA Raid auf RU Gebiet langfristig Erfolg beschert sein wird und ob das Ganze signifikante Auswirkungen auf den Frontverlauf zeitigt. In diesem Zusammenhang muss auch die Reaktion aus Belarus gesehen werden, wenn die UA Luftraum von Belarus nutzt um Drohnen nach RU fliegen zu lassen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden