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Kommentar: Von der "Apotheke der Welt" zum Mangel-Importeur

Kommentar

Von der "Apotheke der Welt" zum Mangel-Importeur

Jonathan Lindenmaier
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    Von der "Apotheke der Welt" zum Mangel-Importeur
    Von der "Apotheke der Welt" zum Mangel-Importeur Foto: Waltraud Grubitzsch, dpa

    Lange galt Deutschland als die "Apotheke der Welt". Die Ursprünge der pharmazeutischen Industrie liegen hier, das Land hat Pharma-Riesen und Nobelpreisträger hervorgebracht, deutsche Wirkstoffe wurden in die ganze Welt geliefert. 

    Doch das ist lange her. Heute sind es andere Länder, die die Welt mit Medikamenten versorgen. Die großen Wirkstoffhersteller sitzen vor allem in Indien und China. Deutschland hat sich abhängig gemacht von Lieferketten, die sich zunehmend als unzuverlässig erweisen.

    Um die Versorgung dauerhaft sicherzustellen, müssen die Produktionsketten zurück nach Europa

    Viel zu lange hat die Politik nur versucht, den Preis möglichst niedrig zu halten. Neue Gesetze, wie sie die Ampel und die EU-Kommission auf den Weg gebracht haben, zielen in die richtige Richtung. Mit der teilweisen Abschaffung von Rabattverträgen wird der deutsche Markt attraktiver für die Hersteller. Das kann aber nur eine kurzfristige Antwort bleiben.

    Um die Versorgung dauerhaft sicherzustellen, müssen diese Produktionsketten zurück nach Europa verlagert werden. Frankreich macht es vor: Dort soll ab diesem Jahr wieder im großen Stil Paracetamol hergestellt werden – mit finanzieller Unterstützung durch den französischen Staat. In Deutschland sucht man solche Initiativen vergeblich. 

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