Bis zum frühen Morgen des 7. Oktober war Israel ein gespaltenes Land. Säkulare gegen Orthodoxe, Araber gegen Juden, Arm gegen Reich, dazu der Streit um die Justizreform, deren Gegner schon das schleichende Ende der einzigen Demokratie im Nahen Osten an die Wand malten: Vorbei und vergessen.
In der Stunde der Not rücken die Israelis zusammen, wie sie es vielleicht noch nie getan haben, vereint in ihrer Trauer, ihrer Wut auch, und fest entschlossen, sich von den bestialischen Anschlägen der Hamas nicht einschüchtern zu lassen.
Israel nach dem Hamas-Terror: Ein Volk im Verteidigungsmodus
Selbst für ein Volk wie das jüdische, das ständig im Verteidigungsmodus lebt, sind diese Wochen eine beispiellose Herausforderung. Israel meistert sie mit großer Solidarität, mit strategischer Klugheit und einer Tapferkeit, die weit über die seiner Soldaten hinaus reicht.
Kaum eine Familie, die nicht um einen Angehörigen bangen muss, der (oder die) aus dem Reservistendasein geholt wurde und jetzt in den Kampf gegen den Terror ziehen muss. Kaum eine, die nicht jemanden kennt, der von den Barbaren der Hamas ermordet, schwer verletzt oder nach Gaza entführt wurde. Die Notwendigkeit einer Bodenoffensive gegen die Terroristen aber, so schmerzhaft sie auch für Israel werden kann, stellt kaum jemand infrage.
Die Hamas wünscht Israel den Tod. Der Überlebenswille der Israelis aber ist in diesen Tagen stärker denn je.