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Kommentar: UFO über Alaska: Der Spion aus der Kälte

Kommentar

UFO über Alaska: Der Spion aus der Kälte

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    Der später vom Militär abgeschossene Ballon vor der Küste des US-Bundesstaats South Carolina.
    Der später vom Militär abgeschossene Ballon vor der Küste des US-Bundesstaats South Carolina. Foto: Chad Fish, AP/dpa

    Noch ist vieles mysteriös an dem Vorfall in Prudhoe Bay an der Nordküste von Alaska, wo am Freitag in zwölf Kilometer Höhe ein unbekanntes Flugobjekt auftauchte. Es war offenbar wesentlich kleiner als jener mutmaßliche chinesische Spionageballon, der in der vergangenen Woche ebenfalls von Alaska kommend quer über die USA gesegelt war. Die Herkunft des jüngsten Eindringlings in den amerikanischen Luftraum ist ebenso unbekannt wie sein Zweck. 

    Vor voreiligen Rückschlüssen sollte man sich also hüten. Dennoch spricht wenig dafür, dass sich bei Außentemperaturen von minus 25 Grad einfach ein harmloser Luftballon bei einer lustigen Gartenparty in Anchorage losgerissen hat. Und angesichts der Vorgeschichte erscheint der Verdacht, dass China etwas mit der Sache zu tun haben könnte, zumindest nicht völlig abwegig. 

    Bislang keine Beweise für zweite Spähaktion Chinas

    Sollte sich bei der Untersuchung der Trümmer, die auf dem eisigen arktischen Ozean geborgen werden, herausstellen, dass das autoritäre Regime in Peking hinter einer neuerlichen Spähaktion steckt, wäre dies ein schwerer Affront. Die ohnehin wenig glaubhafte Geschichte vom Wetterballon, der irrtümlich vom Kurs abgekommen ist, wäre endgültig als Märchen entlarvt. Man müsste die Aktion als eine bewusste Provokation der Weltmacht USA werten. 

    Doch bislang gibt es dafür keine Beweise. Entsprechend vorsichtig äußern sich das Pentagon und das Weiße Haus. Überhaupt hat Präsident Joe Biden in der Affäre bislang bemerkenswert besonnen reagiert. Das erste Spionage-Objekt ließ er über das ganze Land fliegen, um durch den Absturz von Trümmern keine Menschen zu gefährden. Zugleich nutzte das Pentagon offenbar die Zeit, um die Technik des Ufos zu studieren. Noch am Donnerstag betonte Biden, dass er die amerikanisch-chinesischen Beziehungen nicht dauerhaft beschädigt sehe und kein Interesse an einer Eskalation des Konflikts habe. 

    Biden ließ zweites UFO umgehend abschießen

    Aber Biden steht innenpolitisch unter großem Druck. Nicht nur die Republikaner werfen ihm vor, amerikanische Sicherheitsinteressen vernachlässigt zu haben. Auch Demokraten wie Jon Tester, der Senator von Montana, kritisieren, dass der erste Ballon zu spät vom Himmel geholt worden sei. Die Anwürfe zeigen Wirkung. Einige Argumente, die das Pentagon in der vergangenen Woche gegen ein überstürztes Eingreifen vorbrachte, hätte man auch bei dem neuen Ufo vorbringen können. Doch dieses Mal wurde nicht lange gefackelt. Biden ließ das Objekt zum frühestmöglichen Zeitpunkt über Alaska abschießen. Sollte sich zeigen, dass China erneut seine Finger im Spiel hat, würde die Sache mit der Zerstörung des Himmelskörpers kaum erledigt sein.

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