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Kommentar: Trumps Aktenaffäre ist ein groteskes Gezerre

Kommentar

Trumps Aktenaffäre ist ein groteskes Gezerre

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    Sieht so ein Archiv für geheime Staatsdokumente aus? Eher nicht. Das Bild zeigt Donald Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Dort hatte der Ex-Präsident Akten aus dem Weißen Haus gelagert.
    Sieht so ein Archiv für geheime Staatsdokumente aus? Eher nicht. Das Bild zeigt Donald Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Dort hatte der Ex-Präsident Akten aus dem Weißen Haus gelagert. Foto: Richard Graulich, Palm Beach Post Via Zuma Wire , dpa

    Ein Gedankenspiel: Man stelle sich vor, Angela Merkel hätte beim Auszug aus dem Kanzleramt illegal 27 Kisten mit Regierungsunterlagen mitgehen lassen und in ihrer Datsche in der Uckermark verstaut. Bei einer Hausdurchsuchung wären 100 vertrauliche Dokumente unter anderem über die Atomwaffenbestände Frankreichs gefunden worden. Weil in den Kartons aber auch Urlaubsbilder mit Ehemann Joachim Sauer steckten, dürfte die Staatsanwaltschaft das hochbrisante Diebesgut nicht auswerten. Wohl kein deutscher Fernsehsender würde diesen Plot als Drehbuch für eine Politsatire akzeptieren. Doch in den USA ist genau das bittere Realität.

    Sieht so ein Archiv für geheime Staatsdokumente aus? Eher nicht. Das Bild zeigt Donald Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Dort hatte der Ex-Präsident Akten aus dem Weißen Haus gelagert.
    Sieht so ein Archiv für geheime Staatsdokumente aus? Eher nicht. Das Bild zeigt Donald Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Dort hatte der Ex-Präsident Akten aus dem Weißen Haus gelagert. Foto: Richard Graulich, Palm Beach Post Via Zuma Wire , dpa

    Zu Recht will sich Justizminister Merrick Garland diese Farce auf keinen Fall bieten lassen und nun Einspruch gegen das absurde Urteil einlegen. Damit aber eskaliert zwangsläufig die Auseinandersetzung mit in jedem Fall beunruhigendem Ausgang: Am Ende eines zeitlich äußerst aufwendigen Berufungsverfahrens nämlich könnte der von Trumpisten beherrschte Supreme Court eine Grundsatzentscheidung fällen, die die präsidialen Privilegien sogar noch zementiert. Sollte Trump aber unterliegen und angeklagt werden, wird er seine Anhänger aufhetzen und den Mob in Marsch setzen. Schon drohen Vertraute offen mit Straßenschlachten

    Die Institutionen und der Rechtsstaat würden den narzisstischen Möchtegern-Autokraten schon einhegen, glaubten Optimisten vor ein paar Jahren. Inzwischen muss man ernsthaft befürchten, dass das hochgefährliche Experiment andersherum ausgeht.

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