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Kommentar: Tödlicher Angriff ist ein Schlag ins Gesicht der Hamas

Kommentar

Tödlicher Angriff ist ein Schlag ins Gesicht der Hamas

Rudi Wais
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    Hamas-Chef Hanija wurde bei einem israelischen Angriff getötet.
    Hamas-Chef Hanija wurde bei einem israelischen Angriff getötet. Foto: Hassan Ammar, AP

    Der Iran gedemütigt, die Hamas und die Hisbollah schwer getroffen:  Binnen weniger Stunden hat Israel seinen Feinden nicht nur gezeigt, wie gut informiert seine Geheimdienste sind und zu welchen Präzisionsschlägen es militärisch in der Lage ist. Die tödlichen Angriffe auf Hamas-Chef Ismail Hanija und  Hisbollah-Vize Fuad Schukr könnten auch die Tektonik der Macht im Nahen Osten verändern.

    Bisher inszenieren sich die Mullahs in Teheran, die den Judenstaat lieber heute als morgen von der Landkarte tilgen würden, gerne als Schutzmacht der verschiedenen Terrormilizen vom Gazastreifen über den Libanon bis in den Jemen. Entsprechend groß ist ihr Einfluss in der Region. Seit der Nacht zum Mittwoch allerdings wissen alle Verbündeten des iranischen Regimes, dass sie nicht einmal im Iran sicher sind. Die vermeintlich so mächtigen Revolutionsgarden waren nicht in der Lage, Hanija auf ihrem eigenen Territorium zu schützen.  

    Hanijeh war der strategische Kopf der Hamas

    Die Verhandlungen über eine Befreiung weiterer Geiseln aus den Händen der Hamas wird das israelische Vorgehen nicht erleichtern. Hanija auszuschalten, einen der Hauptverantwortlichen für die Massaker vom 7. Oktober und im Iran bei der Amtseinführung des neuen Präsidenten wie ein Staatsgast behandelt, stand auf Israels Liste des Unerledigten allerdings schon seit Monaten weit oben. Ihre Raketen werden Hamas und Hisbollah deshalb weiter auf das verhasste Nachbarland feuern –  eine Hamas ohne ihren strategischen Kopf Hanija aber ist eine schwächere Hamas. Die Gefahr, dass die Lage zwischenzeitlich noch einmal eskaliert, ist nun zwar sehr real. Mit seinem Tod aber ist Israel dem Sieg über den palästinensischen Terror wieder einen Schritt näher gekommen.

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    2 Kommentare
    Gerold Rainer

    Hamas Kämpfer denken nicht wie wir. Ein im Iran getöteter Hamas Führer ist keine psychologische Niederlage, sondern ein Ansporn, noch entschiedener zu kämpfen. Es ist auch anzunehmen, dass die Hamas alle wichtigen Schlüsselpositionen, wegen des hohen Risikos, getötet zu werden, mit ausreichend Nachfolgern abgesichert hat. Noch führen Israel und der Iran auf Sparflamme Krieg, wenn es zu einer echten militärischen Konfrontation kommt, wird es für beide Seiten sehr verlustreich. Letzendlich hat die Schutzmacht USA die Wahl, ob sie Israel, die Ukraine oder Taiwan fallen lässt.

    Wolfgang Leonhard

    Rudi Wais triumphiert am sicheren Schreibtisch, aber auch dieser "Sieg" wird wahrscheinlich viele Israelis demnächst das Leben kosten. Bedanken kann sich das Land bei Netanjahu, der aus persönlich motivierten Gründen keinen Frieden will und die endlose Spirale der Gewalt immer weiter treibt.

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