Auf den Griechenkönig Pyrrhus I. geht der berühmte Ausspruch zurück: „Noch so ein Sieg und wir sind verloren.“ Gemeint ist ein mit zu großen Opfern zu teuer erkaufter Erfolg, der den Keim künftiger Niederlagen bereits in sich trägt.
Genau dieses Schicksal droht dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine, sollte er seiner Armee tatsächlich den Marschbefehl erteilen. Die Kosten eines Angriffs wären so hoch, dass Putin auch bei dem erwartbaren Sieg wenig Freude daran haben dürfte.
Die Menschen in der Ukraine würden sich Russland nicht einfach unterordnen
Das hat weniger mit den angekündigten Sanktionen des Westens zu tun als mit der Ukraine selbst, in der sich ein breites Bewusstsein für demokratische Werte und die nationale Eigenständigkeit herausgebildet hat. Noch während der Maidan-Revolution 2014 war das Land in einen prorussischen Osten und einen ukrainisch-national gesinnten Westen geteilt.
Heute kann von einem Gleichgewicht der Gesinnungen keine Rede mehr sein. Mag sein, dass russische Soldaten vorübergehend eine Art Friedhofsruhe herbeiprügeln können. Aber wenn Putins Sieg so aussehen sollte, dann wird der „Kremlkönig“ verloren sein.