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Kommentar: Runter mit der Stromsteuer!

Kommentar

Runter mit der Stromsteuer!

Michael Kerler
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    Der Stromnetzausbau verteuert Energie in Deutschland. Es ist Zeit, für dauerhafte Entlastung zu sorgen, sagt unser Autor.
    Der Stromnetzausbau verteuert Energie in Deutschland. Es ist Zeit, für dauerhafte Entlastung zu sorgen, sagt unser Autor. Foto: Nicolas Armer, dpa

    Die deutsche Energiewende ist eine schöne Vision. Stehen eines Tages ausreichend Photovoltaikanlagen und Windräder im Land, werden sie Strom zu günstigen Preisen liefern. Speicher können diesen nachts oder an windstillen Tagen verfügbar machen. Und große Leitungen ermöglichen es, Windstrom von den Küsten in den Süden zu leiten. Teure Netzeingriffe, die heute Milliarden Euro verschlingen, sollen dann überflüssig werden. Allein die Trasse A-Nord, für die am Montag der Spatenstich im Emsland erfolgte, kann rund 700 Millionen Euro im Jahr sparen, wenn sie 2027 in Betrieb geht, schätzt der Betreiber Amprion. Auch nach Bayern ist mit Suedostlink eine ähnliche Trasse geplant. 

    Das große Problem ist jahre-, ja, jahrzehntelange Übergangszeit. Der Netzausbau wird noch hohe Kosten verursachen, bis das erneuerbare Energiesystem steht. Die Gefahr, dass Unternehmen wegen der hohen Stromkosten lieber im Ausland investieren, ist längst real. Die Wirtschaftsvertreter müssten den Vorschlag eines vergünstigten Industriestrompreises umarmen, doch dieser ist selbst in der rot-gelb-grünen Koalition umstritten. Eine andere Maßnahme käme auch Haushalten und dem Gewerbe zugute: eine Senkung der Stromsteuer. Es ist Zeit, den Vorstoß in Angriff zu nehmen. 

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