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Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich in eine verschwörungsmythische Festung zurückgezogen. Ob das auf Dauer gut gehen kann, ist sehr zweifelhaft.
Es ist immer wieder verblüffend, mit welcher Unverfrorenheit Wladimir Putin Schwarz zu Weiß erklärt. Seinen verbrecherischen Angriffskrieg deutet der russische Präsident in einen Abwehrkampf gegen westliche Aggressoren um. Seine faschistoide Kreml-Clique erhebt er in den Rang der letzten „heiligen Krieger“ gegen die Neonazis, die er nicht mehr nur in Kiew wittert, sondern überall im Westen. Er, der ein Nachbarland von der politischen Landkarte tilgen will, beschwört die drohende Vernichtung Russlands.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Putin all die Absurditäten wirklich glaubt. Wahrscheinlicher ist aber noch immer, dass der Wahnsinn Methode hat. Dass sich der russische Präsident in eine verschwörungsmythische Festung zurückgezogen hat, die ihn unangreifbar macht gegen Zweifel. Sei es gegen die Fragen, die auch viele Menschen in Russland quälen, ohne dass diese sie offen stellen können. Oder gegen die Wutreden von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin, der den Mächtigen in Moskau seit Monaten Totalversagen vorwirft.
Kann das noch lange gut gehen? Kann ein Regime, das sich auf Lügen gründet, dauerhaft bestehen? Kaum. Wer den Blick ins Historische weitet und gleichsam aus der Vogelperspektive auf diesen Putin schaut, wird fast zwangsläufig ein Scheitern prophezeien. Am Ende könnte eine selbsterfüllende Prophezeiung stehen: Der Krieg, den Putin entfesselt hat, könnte in einen Zerfall des überdehnten eurasischen Riesenreichs münden.
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Das was Putin da von sich gibt lässt vermuten daß der Mann entweder verzweifelt oder psychisch Krank oder beides ist. Es scheint bei einer bestimmten Sorte von Menschen -unser Adolf gehörte auch dazu- im Alter zu einem immer fortschreitenderen Verlust des Urteilsvermögens bei gleichzeitiger Zunahme von Größenwahn zu kommen, Das schlimme dabei, diese Leute reißen bei ihrem Untergang Millionen mit, bevor es irgendwann aus ist. Was mich aber am meisten überrascht ist die Tatsache, daß es immer wieder genug Zeitgenossen gibt, die allen Ernstes glauben mit Abrüstung und Friedensbotschaften könnte man dem Machtstreben und dem Expansionsdrang dieser gestörten Despoten am leichtesten begegnen. Die verweisen dann ganze gerne auf das historische Beispiel Ghandi ohne zu verstehen, daß die Britische Regierung damals zur Kolonialzeit Indiens eben nicht aus lauter geistesgestörten Psychopaten bestand. Insofern ist es mir ein Rätsel, wie angeblich intelligente Leute immer wieder glauben, durch Verzicht auf umfassende Verteidigungsfähigkeit Kriege verhindern zu können ("Schwerter zu Pflugscharen") . Bis vor ein paar Jahren galt ja noch bei gar nicht mal so wenigen, sogar hochgebildeten Mitbürgern hierzulande die These, daß Putin oder wer auch immer in Russland überhaupt keinerlei Grund und Motive mehr hätte auch über uns herzufallen, schließlich würden heute doch Kriege durch wirtschaftliche Zusammenarbeit verhindert. Dumm nur, wenn es garnicht um Wohlstand und Wirtschaft geht, sondern um Sendungsbewußtsein, Egoismus und Größenwahn.