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Kommentar: Putins Griff zum Gashahn ist ein klassischer Bluff

Kommentar

Putins Griff zum Gashahn ist ein klassischer Bluff

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    Russisches Gas wird vorerst nicht mehr nach Polen und Bulgarien geliefert.
    Russisches Gas wird vorerst nicht mehr nach Polen und Bulgarien geliefert. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Wladimir Putin gilt als brillanter Taktiker. Das zeigt sich auch im Poker um die Gaslieferungen in die EU. Die westlichen Debatten über ein Embargo konterte der russische Präsident Ende März mit seinem Gas-gegen-Rubel-Dekret. Der Ukas blieb zwar zunächst folgenlos, weil bei der Gazprombank Schlupflöcher geschaffen wurden. Seither jedoch verfügte Moskau über ein Instrument, um „unfreundliche Staaten“ abzustrafen.

    Putins Botschaft: "In Brüssel wird geredet, in Moskau entschieden"

    Genau das tut Putin nun. Der Stopp der Gaslieferungen an Polen und Bulgarien ist eine Demonstration russischer Handlungsdominanz. „In Brüssel wird geredet, in Moskau entschieden“, lautet die Botschaft. Es ist zugleich eine Drohung an Deutschland mit seiner extremen Abhängigkeit von russischem Gas. Allerdings würde ein Lieferstopp an die Premiumkunden im Westen die ohnehin taumelnde russische Wirtschaft hart treffen.

    Faktisch hat Putin also ein sehr viel schlechteres Blatt auf der Hand, als er es mit seinen Drohgebärden glauben machen möchte. Ein klassischer Bluff. Doch sollten die russischen Truppen in der Ukraine weiter an Boden verlieren, muss der Präsident etwas tun, um innenpolitisch zu überleben.

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