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Kommentar: Putin setzt neben Energie auch Getreide als Waffe ein

Kommentar

Putin setzt neben Energie auch Getreide als Waffe ein

Rudi Wais
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    Ein Mitarbeiter des Welternährungsprogramms  steht neben einem Getreidefrachter aus der Ukraine.
    Ein Mitarbeiter des Welternährungsprogramms steht neben einem Getreidefrachter aus der Ukraine. Foto: Hugh Rutherford, AP/dpa

    Dem Energiekrieg folgt der Getreidekrieg. Mit der ihm eigenen Perfidie hat Wladimir Putin, um im Bild zu bleiben, eine neue Front eröffnet. Die Entscheidung, das fragile, aber für viele Entwicklungsländer überlebensnotwendige Lieferabkommen wieder aufzukündigen, wird den Mangel an Lebensmitteln in einigen Staaten Afrikas und Asiens dramatisch verschärfen.

    Dass dies eine Vergeltungsaktion für ukrainische Drohnenangriffe auf die von Russland besetzte Krim ist, wie Moskau jetzt behauptet, kann man glauben oder auch nicht. Allenfalls haben die Attacken Putin einen Vorwand geliefert, um neue Fakten zu schaffen. Gedroht hatte er mit dem Stopp der Lieferungen ja schon lange.

    Das Getreideabkommen war Putins einziges humanitäres Zugeständnis

    Das Getreideabkommen vom 22. Juli war, wenn man so will, das einzige humanitäre Zugeständnis, das der russische Präsident in seinem Krieg gegen alles Westliche bisher gemacht hat. Auch für die Ukraine selbst war es lebensnotwendig – einerseits, um wieder Geld einzunehmen, andererseits aber auch, um die Getreidesilos für die nächste Ernte wieder halbwegs frei zu bekommen.

    Das aber kümmert einen Putin nicht. Im Gegenteil. Er hat nicht den Hauch eines Skrupels, das Getreide als Waffe einzusetzen. Die Hungertoten der nächsten Monate sind damit auch seine Toten.

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