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Das Spiel ist aus. Die Geschichte von Adidas und der Nationalelf endet - DFB setzt mit Nike Trikot auf Zeitenwende im Fußball

Kommentar

Nationalmannschaft ohne Adidas? Warum der Trikottausch ein Fehler ist

Michael Stifter
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    Ein Moment für die Ewigkeit: Andreas Brehme bejubelt sein Tor im WM-Finale 1990 gegen Argentinien - im legendären Adidas-Trikot.
    Ein Moment für die Ewigkeit: Andreas Brehme bejubelt sein Tor im WM-Finale 1990 gegen Argentinien - im legendären Adidas-Trikot. Foto: Frank Kleefeldt, dpa

    Fußball ist immer auch die Erinnerung an

    Auch Wirtschaftsminister Habeck ist traurig über das Aus zwischen DFB und Adidas

    Der US-Konzern Nike soll also ab 2027 die deutschen Fußballer einkleiden. Das kann man machen. So ist der Markt. Aber Fußball ist mehr als der Markt. Fußball ist Emotion, Fußball sind Erinnerungen. Die alten Storys, die Opas ihren Enkeln erzählen. Von Gerd Müller und Franz Beckenbauer 1974 in München, von Rudi Völler und Andreas Brehme 1990 in Schwarz-Rot-Gold, von Mario Götze und dem einen Moment im Finale von Brasilien. An Stoff gewordene Fußballgeschichte mit drei Streifen. Das Spiel ist aus, vorbei, Strich drunter. Nach sieben Jahrzehnten.

    Es mutet ein bisschen kurios an, dass ausgerechnet Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sich einschaltet und den spektakulären Trikottausch als Ausdruck von fehlendem „Standortpatriotismus“ beklagt. Weil freier Markt und so. Und doch drückt der Vizekanzler ein Gefühl aus, das viele Fans nun fühlen: So eine einzigartige Geschichte wie die von Adidas und dem deutschen Fußball verbindet Generationen, sie hätte es verdient gehabt, weitergeschrieben zu werden.

    Natürlich ist auch der DFB nur ein Wirtschaftsunternehmen, natürlich kann man sich von Nostalgie nichts kaufen, natürlich kriegt den Auftrag derjenige, der das beste Angebot gemacht hat, natürlich braucht der Fußball-Verband das Geld für Sportplätze, Jugendförderung und all diese Sachen. Und Nike hat nach bisherigem Stand der Dinge etwa doppelt so viel geboten wie Adidas. Aber Geld ist nicht alles, nicht einmal im großen Milliardengeschäft namens Fußball.

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