Friedrich Merz besinnt sich nach seinem seltsamen AfD-Geplaudere auf das, was er kann. Um seine fahrlässig interpretationsfähigen Äußerungen zu der rechtsradikalen Truppe vergessen zu lassen, spricht der CDU-Chef nun ökonomisch Klartext – und zwar so, dass er damit keine Deutungsspielräume gestattet. Wie man das von einem konservativen Wirtschafts- und Finanzexperten erwarten darf, greift er die Bundesregierung dort an, wo sie am verletzlichsten ist, nämlich auf ökonomischem Terrain.
Merz hat Fachleute auf seiner Seite
Und so sehr sich Merz in Sachen „AfD“ verrannt hat, so richtig liegt er nun: Denn es besteht wirklich die Gefahr, dass Deutschland wirtschaftlich absteigt. In diesem Fall hat der Politiker die Fachleute auf seiner Seite, denn die jüngsten Studien des Internationalen Währungsfonds und des Münchner ifo-Instituts warnen vor einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Eine verfehlte Energiepolitik und die monströse Bürokratie setzen uns zu. Auch wenn die Ursachen dafür weit in die Amtszeit der ehemaligen CDU-Kanzlerin Angela Merkel zurück ragen, ist die Wirtschaftskrise eine Steilvorlage für einen Oppositionsführer. Wenn Merz Kanzlerkandidat der Union werden will, sollte er sich auf Wirtschaft konzentrieren und sich von der AfD maximal distanzieren.