Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Melnyk hat seine Mission erfüllt und ist dennoch gescheitert

Kommentar

Melnyk hat seine Mission erfüllt und ist dennoch gescheitert

    • |
    Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hatte der Bundesregierung in den vergangenen Monaten immer wieder zu große Zurückhaltung bei der Lieferung von Waffen vorgeworfen.
    Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hatte der Bundesregierung in den vergangenen Monaten immer wieder zu große Zurückhaltung bei der Lieferung von Waffen vorgeworfen. Foto: Soeren Stache, dpa

    Andrij Melnyk tönte seit dem Krieg in der Ukraine als Botschafter seines Landes in Berlin so diplomatisch, wie eine brachiale Schlagzeile einer rauflustigen Boulevardzeitung. Das lag auch daran, dass sich der Stil politischer Debatten in der

    Andrij Melnyk entlassen: In Deutschland polarisierte der (Un-)Diplomat

    Viele Deutsche hassten den (Un-)Diplomaten. Andere begrüßten, dass der Ukrainer ungeschminkt die tiefe Kluft zwischen Wort und Tat der Solidaritätsbekundgen der Bundesregierung entlarvte. Dass sich Melnyk dabei auch Respektlosigkeiten bediente, empfanden viele als ungebührliche Provokation, andere als wohltuenden Kontrast zu den mitunter hohlen Phrasen des Bundeskanzlers.

    Melnyk war das Schlechte Gewissen der Berliner Politik

    Melnyk hat so seine Mission als schlechtes Gewissen für die Deutschen längst erfüllt, die lange bei Russlands Aggression wegschauten. Doch unvereinbar mit dieser Rolle wurde seine Verklärung des ukrainischen Nationalisten Stepan Bandera, der aus westlicher Sicht klar als antisemitischer Faschist einzuordnen ist. Damit hat Melnyk seine moralische Instanz verspielt und verlässt sein Amt damit ebenso erfolgreich wie gescheitert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden