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Kommentar: Lauterbachs falsches Spiel mit dem Klinikatlas

Kommentar

Lauterbachs falsches Spiel mit dem Klinikatlas

Michael Pohl
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    Gesundheitsminister Karl Lauterbach verspricht mehr Transparenz über die Qualität von Krankenhäusern.
    Gesundheitsminister Karl Lauterbach verspricht mehr Transparenz über die Qualität von Krankenhäusern. Foto: Carsten Koall, dpa

    Vielleicht können bald manche Menschen, die sich einer länger geplanten Operation unterziehen müssen, die sprichwörtlich lachenden Dritten im Streit zwischen Bund und Ländern um die geplante Krankenhausreform sein. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verspricht einen einfach verständlichen Klinikatlas im Internet über die Behandlungsqualität der Krankenhäuser bei weitverbreiteten Eingriffen und Behandlungen. 

    Krankenhaustransparenzgesetz bevorzugt Unikliniken

    Doch vieles spricht dafür, dass es dem SPD-Minister möglicherweise gar nicht wirklich so sehr um die Transparenz geht, die das Krankenhaustransparenzgesetz in seinem Namen verspricht. 

    In Wahrheit soll das Gesetz viel Geld von kleineren Krankenhäusern in Richtung der Unikliniken lenken, die der Minister von Haus aus für besser und moderner in der Behandlung hält als die Angebote in der Fläche. Der Atlas soll seine These untermauern und die Patientenströme entsprechend steuern. Ob diese Rechnung aufgeht, ist fraglich. 

    Klinikatlas droht ähnliches Schicksal wie anderen Registern

    Schon ähnliche Internetregister für Pflegeheime oder auch der Lebensmittel-Nutriscore blieben reine Alibiveranstaltungen und brachten in der Realität keine Verbesserungen. 

    Die Krankenhausträger kritisieren daher zu Recht, dass Lauterbach mit ihnen ein falsches Spiel spielt. Aus diesem Grund sollten Patientinnen und Patienten auch nicht zu viel von dem Klinikatlas erwarten.

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